Ein Linienbus ist im Guttenberger Steinbruch in Flammen aufgegangen. Vor zahlreichen Schaulustigen probte die Untersteinacher Wehr den Ernstfall. Dabei wurde auch der neue Lösungsmittelzusatz F 500 getestet.
Es war ein feuriges Spektakel, das sich den zahlreichen Schaulustigen im Guttenberger Steinbruch bot: Ein Linienbus ging dort in Flammen auf. Nicht ungewollt, sondern gezielt wurde er in Brand gesetzt, probte die heimische Wehr doch den Ernstfall. Die rückte in kürzester Zeit mit ihren beiden Löschfahrzeugen 16/25 und 10/6, die ein Fassungsvermögen von 2500 beziehungsweise 600 Liter Wasser haben, in zwei Gruppen im Steinbruch an. Unter den 18 Wehrkräften waren acht Atemschutzträger.
Gewaltige Rauchschwaden Von der Außenseite des Busses nahmen die Aktiven die Brandbekämpfung in Angriff und arbeiteten sich nach innen vor.
Nachdem zunächst schwarze Rauschwaden aus dem Bus drangen, verfärbten sich diese nach dem Bersten der Fensterscheiben und verstärkter Sauerstoffzufuhr immer mehr weiß. Schon nach neun Minuten war der "Brand" unter Kontrolle, und wenig später konnte Kommandant Daniel Nöske bereits das erfolgreiche Bekämpfen des Szenarios vermelden.
Mit einem Ventilator wurde der Innenraum abschließend rauchfrei gemacht. Mit der kürzlich angeschafften Wärmebildkamera wurde die Temperatur gemessen. In der Spitzenzeit wurde laut Nöske im Innenraum des Busses eine Temperatur von rund 600 Grad erreicht, die sich nach Löschende auf etwa 50 Grad heruntergekühlt hat.
Deutlich weniger Wasser "Wir haben die Löschübung durchgeführt, um auch Erfahrungswerte über den neuen Löschmittelzusatz F 500 zu sammeln.
Insgesamt wurden 2400 Liter Wasser und nur 14 Liter F 500 verbraucht", sagte Nöske, der sich sicher ist, dass durch Löschschaum ein Zigfaches der Menge benötigt worden wäre. Beim Einsatz des biologisch abbaubaren F 500 wird, so der Kommandant, bei Bränden der Wasserbedarf deutlich reduziert. Durch schnelles Löschen könne, abgesehen von der verringerten Emission schadstoffhaltiger Rauchgase und Rauchpartikel, auch die bei einer Verbrennung unvermeidliche Emission des Treibhausgases CO 2 reduziert werden.
"Außergewöhnliche Übung" Auch der Untersteinacher Bürgermeister Heinz Burges zeigte sich begeistert und sprach von einer "lehrreichen Sache in einer außergewöhnlichen Übung": "Wo kann man schon einen brennenden Bus löschen.
Die Anschaffungen der Wärmebildkamera und des Löschmittelzusatzes F 500 waren kein rausgeschmissenes Geld".
Nöske dankte Michael Weidemann für das Bereitstellen des Geländes, den Hartsteinwerken Schicker, der Firma Omnibus-Röttgen für das Bereitstellen des Busses sowie allen Rettungsorganisationen. Die Übung verfolgten auch Kreisbrandinspektor Franz Gareis und Kreisbrandmeister Horst Tempel.