Unterbrücklein: Hier gibt es einen echten Ort des Grauens
Autor: Erich Olbrich
Kulmbach, Freitag, 07. Juni 2019
Im Landkreis Kulmbach zwischen Brücklein und Eichberg gibt es eine Stelle, an der früher mehrere Gewalttaten verübt wurden.
An der Bundesstraße 85 befinden sich zwischen Eichberg und Brücklein in der Gemeinde Neudrossenfeld zwei einander gegenüberliegende Parkplätze. Ganz in der Nähe befindet sich seit alten Zeiten ein recht gruseliger und unheimlicher Ort.
Vom Parkplatz auf der Eichberger Seite führt ein Weg direkt in den Wald. Nach etwa 100 Metern kommt man an einen Stein. Selbst zuverlässige und absolut glaubwürdige Personen wollen hier schon die sonderbarsten und haarsträubendsten Erlebnisse gehabt haben, so dass sie hernach zitternd und schweißgebadet dem häuslichen Herd zustrebten.
Herzklopfen im Vorübergehen
Vor Jahren, als auf der Strecke noch recht wenig Verkehr war, hat gar mancher Erwachsener das Stück zwischen Eichberg und Brücklein nur mit Herzklopfen passiert und war heilfroh, wenn er den finsteren Wald in dunklen Nächten unbeschadet hinter sich gebracht hatte. Kinder mieden die furchterregende Stätte sogar bei Tage.
Was dort manche Leute erlebt haben wollen, brachte wohl den ängstlichen Gemütern das Gruseln bei. So wird erzählt, dass oft in mondhellen Nächten aus der Lichtung links des Weges ein Reiter ohne Kopf herangebraust komme und dann im finsteren Wald wie aufgelöst verschwinde.
Sagen in Franken: Fürchterliche Tiere und zwergenhafte Männlein
Ein andermal wollte man ein fürchterliches kohlschwarzes Tier, so groß wie ein Kalb, gesehen haben. Die Zunge hing ihm voll Gier weit heraus, die Augen waren so groß wie Äpfel und hatten feurigen Glanz. Das Tier lief stets eine Zeit lang hinter dem einsamen und zitternden Wanderer her, und wenn dieser es nicht anredete, verschwand es spurlos am Waldrand.
Dann wieder sei es vorgekommen, dass urplötzlich ein zwergenhaftes Männlein auftauchte und den Menschen wie ein Schatten folgte.
Was war nun wohl der Anlass zu diesen Gruselgeschichten? Da berichtet zunächst der Volksmund folgende Sage: Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges war das Bauerngeschlecht der Ammon (auch Amon oder Aman) Besitzer eines Gutes in Brücklein. Der Bauer Hermann Aman aber konnte "bannen". Als im Herbst 1635 schwedische Reiter in sein Gehöft eindringen wollten, verwehrte er ihnen durch seine Kunst den Zugang.