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Uni-Campus: Auch Spinnerei spielt eine Rolle


Autor: Alexander Hartmann

Kulmbach, Donnerstag, 12. Oktober 2017

Spätestens mit dem Wintersemester 2020/21 sollen junge Leute in Kulmbach studieren. Das teilt der Präsident der Uni Bayreuth, Stefan Leible, mit.
Auf dem Spinnereiareal könnte auch die Mensa entstehen, so  der  Kanzler der Bayreuther Uni, Markus Zanner.


Der Fahrplan steht. Bei einem Pressegespräch zum Start des Wintersemesters 2017/18 stellten der Präsident der Bayreuther Uni, Stefan Leible ,und Kanzler Markus Zanner am Donnerstag auch die Pläne für den Uni-Campus in Kulmbach vor. Stefan Leible zeigte sich davon überzeugt, dass Kulmbach, das schon heute ein profilierter Lebensmittelstandort mit zahlreichen Unternehmen der Lebensmittelbranche sowie wichtigen Forschungseinrichtungen des Bundes und des Freistaates ist, mit dem neuen Campus "der zweite Lebensmittelstandort in Bayern neben Weihenstephan sein wird".


"Life Sciences"

Es sind ehrgeizige Ziele, die sich die Uni gesteckt hat. In Kulmbach soll ein Hochschulcampus im Bereich Lebensmittel und gesunde Ernährung unter dem Schlagwort "Life Sciences - Food & Health" als Außenstelle der Bayreuther Universität entstehen. Wie ernähre ich mich gesund, um Krankheiten zu unterbinden? Wie kann ich mit welchen Lebensmitteln gegen bestimmte Krankheiten vorgehen? Fragen, auf die laut Leible in Kulmbach Antworten gefunden werden könnten.


Start mit Laborcontainern?

Wo der Campus entstehen soll? Es gebe in Kulmbach mehrere Optionen. Ein geeigneter Standort sei das frühere Güterbahnhofsgelände, so Kanzler Markus Zanner. Eine Fakultät mit bis zu 1000 Studierenden sowie rund 20 neuen Professuren soll geschaffen werden, wobei Zanner deutlich machte, dass aufgrund des ambitionierten Zeitplans der Betrieb wohl in angemieteten Räumen aufgenommen werden wird. Auch der Einsatz von Laborcontainern sei in der Anfangsphase möglich. Die neuen Universitätsgebäude werden seinen Worten zufolge wohl frühestens in den Jahren 2021/22 bezogen werden können.


Ein Studentenwohnheim

Es gibt laut Zanner auch Überlegungen, die Verwaltung auf dem Areal der Spinnerei unterzubringen und dort auch die Mensa einzurichten. Auch Wohnraum muss geschaffen werden. Denkbar ist es seinen Worten zufolge, ein Studentenwohnheim direkt neben dem Campus zu erstellen. Diesbezüglich würden Gespräche mit dem Studentenwerk geführt.


Gesamtkonzept steht

Im November will die Uni das Gesamtkonzept der Bayerischen Staatsregierung vorlegen. Wie Markus Zanner ausführte, könnte dann schon im Januar mit den Planungen für den Neubau beziehungsweise die Anmietungen begonnen werden. Im Wintersemester 2019/20120 sollen die ersten Lehrstühle ihren Betrieb aufnehmen, spätestens im Jahr darauf die ersten Studenten folgen.



Für Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) ist die Entscheidung, die das Kabinett im Juni bei seiner Sitzung in Kulmbach getroffen hat, für Kulmbach zukunftsweisend, wie er auf Anfrage erklärte. Schramm teilte mit, dass die Flächen, auf denen der Campus entstehen soll, der Futura Vermögensverwaltungsgesellschaft sowie der Kulmbacher Brauerei gehören. "Es ist uns mit unserem Vorschlag gelungen, die Interessen der Brauerei mit unseren unter einen Hut zu bringen", sagte Schramm. Mit Futura würden noch Verkaufsverhandlungen geführt.


OB: "Werden Zwischenlösung finden"

Der OB hofft, dass der Startschuss schon im Wintersemester 2019/2020 erfolgt, macht jedoch deutlich, dass noch etliche Genehmigungsverfahren zu bewältigen sind und das Geld für den Campus erst einmal im Haushalt des Freistaats eingestellt werden muss. Die Neubauten würden Zug um Zug erstellt. "Wir werden aber eine Zwischenlösung finden, damit die Ausbildung in Kulmbach so schnell wie möglich beginnen kann."