Unbezahlbar und doch käuflich
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Freitag, 14. Februar 2014
Der Schritt ins Alten- oder Pflegeheim fällt den meisten Menschen schwer und wird so lange hinausgezögert, bis es gar nicht mehr anders geht. Dann müssen oft Angehörige entscheiden und plagen sich mit Schuldgefühlen, den Pflegebedürftigen "abgeschoben" zu haben.
Doch das Leben im Heim ist nicht die schlechteste Alternative. Im Gegenteil: Viele alte Menschen, die zu Hause sich selbst überlassen waren, genießen in den Einrichtungen neben der Sicherheit einer Rund-um-die-Uhr-Versorgung die Gesellschaft und die Angebote, die den Tag strukturieren und Erlebnisse bieten, auf die man sich freuen kann.
Dass dabei in den Kulmbacher Häusern die Schwerpflegebedürftigen und Dementen nicht zu kurz kommen und sogar gezielt gefördert werden, ist zu einem großen Teil der Becker-Stiftung zu verdanken.
Liebe kann man nicht kaufen, heißt es immer. Das stimmt so nicht ganz: In der Pflege hat liebevolle und fürsorgliche Zuwendung mit ausreichend Zeit und guter Ausbildung zu tun. Wer aber zusätzliches Personal einstellen und den wechselnden Anforderungen folgend bestmöglich qualifizieren will, braucht dafür Geld.
Das wissen auch Ruth und Eberhard Becker, die in den letzten 25 Jahren fast eine halbe Million Euro aus Erträgen ihres Stiftungskapitals und zusätzlichen Spenden dafür verwenden konnten, mehr Wärme, Fröhlichkeit und Individualität auf die Pflegestationen zu bringen. Jeder Euro, der dafür investiert wird, ist gut angelegt. Die Idee der Stifter ist unbezahlbar wertvoll, denn sie haben mit ihrem Kapital etwas geschaffen, das noch viele Jahre positiv wirken wird. Mehr kann man für Geld wirklich nicht kaufen.