Unbeachtet, aber hoch geehrt: Kulmbacher Bildhauer hinterlässt Spuren
Autor: Erich Olbrich
Kulmbach, Donnerstag, 20. Dezember 2018
Der Künstler Carl August Bachmann hat Spuren hinterlassen - nicht nur in Kulmbach.
In dieser und in der nächsten Entdecker-Tour richten wir den Blick auf einen großen Kulmbacher Künstler, den Bildhauer Carl August Bachmann, der Spuren hinterlassen hat - weit über seine Heimatstadt hinaus.
Vater war Holzbildhauer
1885 wurde Bachmann in Nürnberg geboren. Kurz nach seiner Geburt zog die Familie nach Kulmbach. Sein Vater, ein Holzbildhauer, war ein Nürnberger, die Mutter eine Kulmbacherin.
In seiner Heimatstadt besuchte Carl August die Volks- und Realschule, in der Werkstatt seines Vaters im Oberhacken erlernte er die Grundzüge der Schnitzerei. Leider wurde die Werkstatt in den 60er Jahren abgerissen, heute steht dort das Anwesen Oberhacken 5.
Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Nürnberg begann Bachmann 1906 ein Studium an der Kunstakademie in München. 1912 schaffte er den künstlerischen Durchbruch. Seine plastischen Arbeiten wurden erstmals mit Akademiepreisen gewürdigt.
Brunnenfigur zerstört
Für die Kopfstudie seiner Figur "David" wurde er später, 1918/19, mit dem höchsten Akademiepreis überhaupt, dem "Rompreis", ausgezeichnet.
Die Brunnenfigur des David wurde 1927, also drei Jahre nach Bachmanns Tod in der Anlage neben dem damaligen "Alten Krankenhaus", der heutigen AOK-Pflegekasse, im Kulmbacher Stadtpark aufgestellt. Die biblische Darstellung war für einige NSDAP-nahe Fanatiker Grund genug, diese 1934 zu zerstören. In der Entdeckertour 59 haben wir bereits ausführlich über die Jünglingsfigur des David ausführlich berichtet.
Glücklicherweise besitzen wir auf unserem neuen Friedhof noch einige weitere Kunstwerke des 1924 im Alter von nur 39 Jahren verstorbenen Bildhauers Bachmann.