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Umgehung Melkendorf: Kreissägen machen den Weg frei


Autor: Jochen Nützel

Litzendorf, Montag, 27. Januar 2014

Die Bäume entlang der Staatsstraße 2190 sind zum Teil gefällt: Damit ist die Voraussetzung geschaffen, um mit den Arbeiten für die Melkendorfer Ortsumgehung zu beginnen. Die soll elf Millionen kosten und bis 2018 fertig gestellt sein.
Ende vergangener Woche (noch ohne Schneehaube) begannen an der Abzweigung nach Katschenreuth/Frankenberg die Baumfällarbeiten für die Ortsumgehung Melkendorf entlang der Staatsstraße 2190. Die Gehölze müssen unter anderem einer Behelfs-Trasse weichen, über die der Verkehr während der Bauphase geleitet werden soll. Foto: Jochen Nützel


Das Holz an der Böschung weckte Begehrlichkeiten. "Bleibt da was übrig?" fragte der Autofahrer aus seinem Fahrzeug heraus, den Blick gerichtet auf die fein säuberlich aufgetürmten Äste und Stämme entlang der Staatsstraße 2190. Die Antwort ging unter im Crescendo der Kreissägen. Keine drei Minuten später war der nächste Stamm in die Horizontale befördert, der Autofahrer derweil wieder davon gerauscht. Ohne Holz.

Bäume fallen für Behelfsstraße

Die Baumfällungen, die Ende vergangener Woche begonnen hatten, läuteten quasi die Hauptphase der Arbeiten an der Ortsumgehung Melkendorf ein. Diesmal handelt es sich jedoch vor allem um die Vorbereitung zum Bau einer Ausweichtrasse. Um die anlegen zu können, muss das so genannte Straßenbegleit-Grün weichen.

Mitarbeiter einer Firma aus dem oberpfälzischen Kulmain waren den Gehölzen mit Kettensägen zu Leibe gerückt; Seilwinden hatten die ehemaligen Laubträger sicher zu Boden befördert, gefahrlos für den fließenden Verkehr.
"Das waren übrigens nicht alles wir mit den Fällungen, da haben Anlieger auch privat die Zeit für den Einschlag genutzt", erläuterte Abteilungsleiter Siegfried Beck vom Staatlichen Bauamt in Bayreuth auf BR- Nachfrage. Derzeit liefen die europaweiten Ausschreibungen für das rund elf Millionen Euro teure Projekt. "Wir sind voll im Zeitplan", sagt Beck. Der erste Abschnitt erstreckt sich zwischen der Abzweigung nach Katschenreuth sowie der alten Sandsteinbrücke. Die wird saniert und soll später dem landwirtschaftlichen Verkehr dienen. Die neue Brücke für die geänderte Streckenführung entsteht daneben.

Ampelregelung notwendig

Die Behelfsstraße kann, so Becke, nur teilweise zweispurig ausgeführt werden. "Wir wollen die Eingriffe in die Natur so gering wie möglich halten." Was zur Folge hat, das der Verkehr auf einem Teil der Route auf einer Spur und mittels Ampelschaltung durch des Nadelöhr geführt werden muss.

Die Kosten für die Gesamtmaßnahme lägen "am oberen Rand des Durchschnitts für solche Maßnahmen", erläuterte Beck. Das habe damit zu tun, dass es sich beim Untergrund um Schwemmland handele und für die neue Trasse eine zusätzliche Verdichtung notwendig sei.