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Umgehung in zwei Abschnitten bauen


Autor: Klaus-Peter Wulf

Untersteinach, Mittwoch, 29. Oktober 2014

Landrat Klaus Peter Söllner (FW) hat nach den negativen Nachrichten in Sachen Verwirklichung der B 289-Ortsumgehung Untersteinach-Kauerndorf an die Parlamentarische Staatssekretärin Dorothea Bär im Bundesverkehrsministerium geschrieben. Der Brief stand im Mittelpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung am Dienstag in Untersteinach.
Die Fahrzeugkolonnen in Untersteinach und Kauerndorf sind vor allem in den Morgen- und Abendstunden nahezu ohne Lücke. Foto: Archiv/M. Beetz


Söllner unterstreicht darin nochmals, wie wichtig die Realisierung der Umgehungen Untersteinach und Kauerndorf im Zuge der B 289 für die betroffenen Bürger und die Politik vor Ort ist. "Seit nunmehr 40 Jahren kämpfen die Anlieger und die Gemeinden Untersteinach und Ködnitz sowie der Landkreis Kulmbach für die Umsetzung dieser überfälligen Maßnahme."

Seit fünf Jahren Baurecht

Söllner weist darauf hin, dass für das Projekt seit Juli 2009 ein Baurecht besteht, "das wir alle aufgrund der aktuellen Entwicklung durchaus in Gefahr sehen." Weiter heißt es: " Zusätzlich verunsichern uns Medienberichte, denen zufolge in anderen Teilen Bayerns offensichtlich ähnlich gelagerte Fälle bereits vor der derzeit anstehenden Prüfung mit einem konkreten Baubeginn rechnen dürfen."

Der Landkreis habe auch stets Wert darauf gelegt, dass das

Projekt als einheitliche Maßnahme verfolgt wird. "Das sehen wir auch weiterhin so, da sowohl die Anwohner der B 289 in Untersteinach wie in Kauerndorf das Recht auf eine Beseitigung dieser mittlerweile unerträglichen Situation haben."

Zumindest ein Baubeginn wäre für alle ein wichtiges Signal, betont der Landrat. Der Bereich Untersteinach würde sich dafür eignen, weil das aktuelle Verkehrsaufkommen dort zunächst kaum beeinträchtigt wäre. "Es wäre denkbar, die einheitliche Maßnahme in zwei Bauabschnitten zu verwirklichen."

Söllner bittet die Staatssekretärin deshalb, "bei den anstehenden Beratungen das Projekt B 289weiterhin mit Nachdruck zu verfolgen".

"Schwer enttäuscht"

"Die Veröffentlichungen in letzter Zeit hat sicher jeder gelesen, alle hier in den betroffenen Gemeinden sind schwer enttäuscht", sagte Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD) bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend und betonte: "Die Ortsumgehungen sind eine Bringschuld der Politik."

Das Gemeindeoberhaupt unterstrich, dass man auch weiterhin den Finger am Puls habe. Es wäre falsch, das Projekt abzuschreiben, denn es werde schon Möglichkeiten geben.

Kein Blatt vor den Mund nahm auch WGU/FW-Gemeinderat Alfred Vießmann: "Die Franken sind wieder abgehängt worden." Wenn er nach Oberbayern schaue, werde dort vieles gebaut. Aktuell gebe es für 27 weitere Neubauprojekte Geld, davon seien für neun nicht einmal die Planungen fertig.

Gemeinderat Kurz und bündig

Schilder Im Gemeindebereich ist eine größere Anzahl von Straßennamensschildern nicht mehr lesbar, diese werden ausgewechselt. Der Auftrag ging einstimmig mit Kosten von 2391 Euro an die Firma Bremicker in Weilheim.

Abgelehnt Die angeregten Radfahrstreifen in der Ortsdurchfahrt der B 289 Untersteinach sind aus rechtlichen Gründen unzulässig. Das teilte das Landratsamt Kulmbach als Ergebnis der Ortsbesichtigung vom 25. September mit. Dieser Einschätzung wird auch seitens der Verwaltung vollinhaltlich zugestimmt.

Ersatz Der Ford Kleinkombi des kommunalen Bauhofes hätte wegen der gebrochenen Hinterachse die TÜV-Hauptuntersuchung nicht mehr überstanden. "Es war notwendig, als Ersatz einen Subaru Justy - ein Allradfahrzeug - beim Autohaus Geyer zum Preis von 1600 Euro zu beschaffen", gab Volker Schmiechen bekannt.

Asylbewerber Von den fünf vorübergehend in Untersteinach untergebrachten Flüchtlingsfamilien haben drei die Gemeinde wieder verlassen. Bürgermeister Schmiechen kündigte an, dass auch die beiden an deren bald in Südbayern untergebracht werden.

Spende Bürgermeister Volker Schmiechen freute sich, dass die Feuerwehr Gumpersdorf für den Kinderspielplatz 150 Euro gespendet hat und bedankte sich bei der Wehr.

Pflanzung Der Gartenbauverein Untersteinach bekommt vom Kulmbacher Kreisverband für Gartenbau einen Apfelbaum des Jahres der Sorte "Topas" geschenkt. Bürgermeister Schmiechen dankte Ortsvereinsvorsitzendem Wolfgang Wagner Dank dafür, dass der Baum in den nächsten Wochen am Spielplatz am Eichberg gepflanzt wird.