Umgehung Döllnitz: Hilferuf an Herrmann verhallt
Autor: Alexander Hartmann
, Samstag, 04. August 2012
Seit Jahren fordern die Bürger von Döllnitz eine Ortsumfahrung. Ob die zeitnah realisiert wird, ist aber fraglich, denn die Umgehung ist im Staatsstraßen-Ausbauplan zurückgestuft worden. Auch ein Hilferuf an Staatsminister Joachim Herrmann ist verhallt.
Die Straße ist eng und kurvenreich. An ein Durchkommen im Gegenverkehr ist an vielen Stellen nicht zu denken. Die Autos fahren in der Kolonne, setzen dann zurück, um einem Lastwagen die Durchfahrt in Richtung Krumme Fohre zu ermöglichen. "Das Nadelöhr muss weg. Durch die Staatsstraße, die durch den Ort führt, wird unsere Lebensqualität stark beeinträchtigt", sagt Rainer Kolb, der zu den vielen Bürgern gehört, die seit Jahren eine Umgehung für den Ka sendorfer Ortsteil Döllnitz fordern.
Die aber womöglich noch längere Zeit mit dem Schwerlastverkehr leben müssen, der sich durch die kleine Ortschaft zwängt. Denn auch wenn die Planungen schon weit gediehen sind - dass sich die Umfahrung zeitnah realisieren lässt, ist fraglich. Im siebten Ausbauplan für Staatsstraßen in Bayern ist die Umgehung nämlich von Priorität eins auf zwei zurückgestuft worden.
"Hat nicht ausgereicht"
Auch der jüngste Hilferuf an Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ist verhallt. Bürgermeister Bernd Steinhäuser hatte Herrmann bei der Fernsehsendung "Jetzt red i" in Thurnau auf die Rückstufung hingewiesen und war dessen Aufforderung gefolgt, noch einmal ein Schreiben an das Ministerium zu richten. Die Antwort fiel ernüchternd aus: Zwar sei die aktuelle Planvariante etwas wirtschaftlicher als die ursprüngliche Trasse. "Gleichwohl hat dies nicht ausgereicht, das Projekt in eine höhere Dringlichkeit einzustufen", heißt es in dem Schreiben der Obersten Baubehörde.
Etwas wirtschaftlicher? Steinhäuser sieht darin eine mehr als untertriebene Formulierung, wurden die Kosten doch durch die Umplanung von 5,2 auf 3,4 Millionen Euro gesenkt. Was ihn ärgert, ist die Tatsache, dass bei der Entscheidung für die Einstufung in die Fortschreibung des Ausbauplans nicht die neuen, niedrigeren Kosten, sondern die ursprünglichen 5,2 Millionen Euro gewertet wurden. "Warum das so gemacht wurde, erschließt sich für mich nicht." Auch wundert er sich darüber, dass die Zuführungsäste aus Richtung Krumme Fohre und Thurnau anders als die Umgehung in die höchste Dringlichkeit eingestuft wurden.
Sonderbaulast kommt teuer
Allein durch die Kommunale Sonderbaulast lässt sich der Neubau noch zeitnah realisieren. Doch die käme dem Markt Kasendorf teuer.
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