Umgehung: Der OB räumt die Straße frei
Autor: Jürgen Gärtner
Melkendorf, Freitag, 05. Dezember 2014
Nach mehreren Monaten Bauzeit wurde der erste Abschnitt der Umgehung Melkendorf am Freitagvormittag für den Verkehr freigegeben. Besonders der weiche Untergrund im Schwemmland des Roten Mains war eine Herausforderung für die Bauarbeiter.
Der Autofahrer, der als Erster die neue Straße befuhr, grinste über das ganze Gesicht: Der erste Abschnitt der Ortsumgehung Melkendorf wurde für den Verkehr freigegeben. Rund 2,5 Millionen Euro hat das knapp 500 Meter lange Straßenstück gekostet.
Die Ortsumgehung der Staatsstraße mit einer Länge von 2,8 Kilometern beginnt bei der Einmündung nach Katschenreuth und verläuft annähernd parallel zu alten Staatsstraße bis zum neuen Brückenbauwerk über den Roten Main.
"Das war vom Bau her das anspruchvollste Stück der ganzen Umgehung", betonte Bauoberrat Siegfried Beck vom staatlichen Bauamt in Bayreuth. Anspruchsvoll deshalb, weil es sich beim Untergrund um Schwemmland des Roten Mains handelt.
Um den Boden tragfähig zu machen, mussten unter anderem über 1000 Schottersäulen, so genannte Rüttelstopfsäulen, in den Straßenkörper eingebracht werden.
Startschuss am 12. Mai
Er erinnerte an den Startschuss am 12. Mai dieses Jahres. Seitdem wurde der erste Streckenabschnitt mit zwei neuen Brücken für den Proßer Bach und fünf neuen Flutdurchlässen im Straßendamm realisiert. "Wir hatten Glück mit der Witterung, der milde Winter hat uns in die Karten gespielt", erklärte Beck, der im gleichen Atemzug die federführende Baufirma Stratebau aus Krumme Fohre lobte.
2015 wird nach den Worten von Beck im nächsten Zug die neue Brücke über den Roten Main gebaut und provisorisch an die alte Staatsstraße angebunden. Und erst beim Brückenanschluss müssen die Autofahrer wieder mit einer Ampel rechnen. "Jetzt fließt der Verkehr erst mal eine lange Zeit."
Bis Ende 2017 soll die Umgehung ganz fertig sein. "Ein sportliches Ziel", stellte Beck fest.
Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) verwies darauf, dass die Stadt mit der Sanierung der alten Mülldeponie bei Melkendorf ihren Beitrag zu dem Projekt geleistet habe.
Er sprach auch die Ampel an, die mit einem Countdown ausgestattet war, der die verbleibende Rotphase angezeigt habe. "Das haben die Bürger sehr geschätzt."
Schramm: Bitte um Vertrauen
Schramm zeigte sich überzeugt, dass mit der Fertigstellung der Umgehung die Lebensqualität in Melkendorf deutlich erhöhen wird. Mit der Ortskerngestaltung werde sich vieles tun. "Wenn alles fertig ist, ist alles bestens. Das ist bei vielen großen Maßnahmen so - siehe Wolfskehle. Ich bitte einfach um etwas Geduld und Vertrauen", so der OB.