"True Colours": Fünf für fast jede Tonart
Autor: Jochen Nützel
Kupferberg, Mittwoch, 26. November 2014
"True Colours" sind eine Formation mit erfahrenen Musikern aus dem Raum Kupferberg. Das Quintett spielt am Freitagabend, 28. November, im Sportheim des FC Kupferberg ab 20 Uhr Klassiker der Musikgeschichte - von den Beatles bis Bob Dylan, den Puhdys bis P!nk, Supertrmp bis Leonard Cohen. Einlass ist ab 19 Uhr.
Ain't no sunshine" sang Bill Withers 1971, eine Ballade darüber, wie trist das Leben sei, wenn "Sie" mal wieder das Weite gesucht hat. Wer diese Sie ist? Vielleicht die (ehemals) bessere Hälfte? Fünf Kupferberger Musiker haben aus der Sie einen Er gemacht und den Text ins Fränkische übertragen. Dann ertönt zur getragenen Melodie ein "Immer gedd der Frecker fort", gezupft auf drei Akustikgitarren. Agathe Wachter haucht den Song mehr, als dass sie singt.
Es ist vielleicht das Lied mit der persönlichsten Note, das das Quintett im Repertoire hat. "True Colours", die "Wahren Farben", nennen sich die Hobbymusiker. Cindy Lauper stand Pate beim Bandnamen. Die US-amerikanische Sängerin hatte in den 1980er-Jahren mit "True Colors" einen Welthit.
Supertramp, P!nk und Puhdys
Solche sanften, dezenten Stücke gibt es viele in der Setlist von "True Colors". "Wir spielen Songs von den Beatles bis Bob Dylan, von Simon & Garfunkel bis Tracey Chapman", sagt Agathe Wachter. Jeder Musiker hat seine Lieblingsstücke mit eingebracht. "Give a little bit" von Supertramp ist dabei, Patti Smith' "Because the Night" (im Original zusammen mit "The Boss" Bruce Springsteen aufgenommen), "Dear Mr. President" von P!nk, "First we take Manhattan" von Leonard Cohen bis zu "Alt wie ein Baum" von den DDR-Altrockern Puhdys.
"True Colours" gingen aus der Gruppe "Saitenmaler" hervor: eine Kupferberger Formation, die es bis 2009 gab. Danach machten Agathe Wachter und die beiden Gitarristen Thomas Heinl und Doris Holhut zunächst zu dritt weiter. Später schlossen sich zwei weitere Musiker an. Zwei Brüder, um genau zu sein: Schlagzeuger Roland und Bassist Winfried Ramming (genau, der "Winni" aus der gleichnamigen Musikscheune in Schwingen).
30 Stücke für den Abend
Die Kupferberger haben ihr Programm fertig: 30 Songs, mit denen am morgigen Freitag ab 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) das Sportheim des FC Kupferberg musikalisch eingenommen werden soll. Bei der Abschlussprobe am Montagabend herrscht gute Stimmung. Zu Beginn kreist die Tüte mit Lakritz in Vampirfledermausform. "Das gehört zur Einstimmung", sagt Thomas Heinl, grinst und greift zu, während Doris Holhut ihre Gitarre stimmt. Roland Ramming justiert sein Cajon, rückt ein Tambourine als HiHat-Ersatz zurecht und zählt die ersten Takte zu "Wasted" ein, einem Song von Crosby, Stills und Nash. Titel wie dieser, die in die Folk-und Bluesrichtung tendieren, sind das Steckenpferd von Agathe Wachter. Thomas Heinl hingegen outet sich als "der Rocker" in der Band. Was alle fünf eint: Sie sind Autodidakten an ihren Instrumenten und machen Musik "vor allem, weil es Spaß macht", sagt Doris Holhut. Derjenige, der am meisten in Sachen Live-Mucke unterwegs seind dürfte, ist Bassist Winfried Ramming. Er ist auch derjenige, der bei der Probe mit Verstärker spielt. Ganz dezent schaufelt er mit seinem Tieftöner die Klangrinne für "Let it be" von den Beatles.
Erlös für einen guten Zweck
Beim Auftritt morgen im Sportheim werden sich alle mittels leichter elektronischer Helferlein ein bisschen mehr Gehör verschaffen. Der Eintritt ist frei - "aber um Spenden wird gebeten", sagt Agathe Wachter. Denn: Der Erlös soll einem karitativen Zweck zugute kommen. Wer in den Genuss kommt? Das Geheimnis wird erst am Abend gelüftet.