Thurnau: Kurzschluss löst Großbrand aus
Autor: Hans-Peter Müller
Thurnau, Montag, 28. Mai 2018
Ein brennender Bus in der Halle von Vogels Trucker-Treff in Thurnau löste am Montagvormittag einen Großeinsatz der Feuerwehren aus.
Trotz großer Erleichterung darüber, dass kein Mensch verletzt wurde: In der Firma Vogel ist die Stimmung am Montag auf dem Nullpunkt. Stefan Vogel, Inhaber des Busbetriebs A & S Vogel, sein Vater Rainer und weitere Familienmitglieder stehen am späten Vormittag fassungslos vor der Lagerhalle in der Limmersdorfer Straße. Deren Wände sind geschwärzt, die Einfahrt steht unter Wasser, davor das Gerippe eines ausgebrannten Linienbusses für die Schülerbeförderung. Fast unscheinbar wirkt daneben die farblose Karosserie des Ford S-Max, der ebenfalls völlig zerstört ist.
Kurzschluss in der Beleuchtung
Was war passiert? Gegen 9 Uhr wollte Rainer Vogel den schon etwas älteren Bus, der eine Woche lang in der Halle stand, herausfahren, um Roststellen zu beseitigen. Doch dazu kam es nicht. "Als ich den Motor anließ, gab es im hinteren Teil einen Kurzschluss an der Innenbeleuchtung", erinnert sich der Seniorchef, der vermutet, dass sich dann durch Funkenflug die Sitzpolster entzündeten.Wenig später brannte der Bus lichterloh, die Flammen griffen nicht nur auf das Gebäude über, sondern vernichteten auch das Privatauto der Familie. Ebenso schwer beschädigt wurden ein weiterer Schulbus, der draußen neben der Halle stand, und ein Lkw-Auflieger, der mit alten Reifen beladen war.
Auf 90 000 bis 100 000 Euro schätzt Stefan Vogel den Schaden allein an den Fahrzeugen. Wie schwer die Halle, die der Firma Ultsch (Weismain) gehört und angemietet ist, in Mitleidenschaft gezogen worden ist, müssen nun die Statiker klären.
Rainer Vogels Notruf ging um 9.09 Uhr in der Leitstelle ein - und löste einen Großeinsatz aus. Laut Kreisbrandinspektor Siegfried Zillig waren rund 180 Feuerwehrkräfte im Einsatz, zu allererst die Thurnauer Löschgruppe unter der Leitung von Kommandant Jörg Schneider, die drei bis vier Minuten später vor Ort war. Es folgten die Wehren aus Limmersdorf, Berndorf, Hutschdorf, Kasendorf, Azendorf, Schirradorf und Altenplos, außerdem rückte die Feuerwehr Kulmbach mit dem kompletten Löschzug und der Drehleiter an.
Den Männern gelang es, das Übergreifen der Flammen auf eine an der Gebäuderückseite befindlichen Betriebstankstelle zu verhindern. Gegen 10.30 Uhr war der Brand gelöscht, die Helfer vom THW hatten die Fahrzeuge ins Freie gezogen. Wegen einer in Richtung Thurnau ziehenden Rauchwolke empfahl die Polizei über die örtlichen Radiosender, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Kreisbrandinspektor Siegfried Zillig sprach von einem koordinierten Ablauf der Löscharbeiten und zollte den Wehren großes Lob für die schnelle Einsatzbereitschaft: "Man muss ja die Tageszeit sehen, da waren die meisten ja auf der Arbeit."