Druckartikel: Trial: Wege bei Welschenkahl werden komplett gesperrt

Trial: Wege bei Welschenkahl werden komplett gesperrt


Autor: Sonny Adam

Kasendorf, Donnerstag, 08. Sept. 2016

Beim Trial in Welschenkahl am 30. Oktober dürfen erstmals auch kein Landwirte fahren. Das hat der Gemeinderat Kasendorf festgelegt.
Trial in Welschenkahl wirft seine Schatten voraus


Am 30. Oktober soll in Welschenkahl wieder der alljährliche ADAC-Jugend- und Clubtrial des MSC Kasendorf durchgeführt werden. In der Vergangenheit ist diese Veranstaltung immer ohne Probleme verlaufen. Der Marktgemeinderat Kasendorf erteilte am Mittwochabend denn auch erneut die Zustimmung zur Nutzung eines gemeindlichen Flurstücks Azendorf. Allerdings mit einer Änderung.


Ein Sonntag nach der Haupterntezeit


Bislang durften auch während des Trials landwirtschaftliche Fahrzeuge auf den öffentlichen Feld- und Waldwegen fahren. Der MSC wies darauf hin, dass sich die Umsetzung aus versicherungsrechtlichen Gründen schwierig gestalte. Daher beschloss das Gremium eine Vollsperrung für den Veranstaltungstag. "Ich denke, der 30.
Oktober ist ein Termin, der die Landwirtschaft nicht sonderlich beeinträchtigt, außerdem ist das ein Sonntag", so Bürgermeister Bernd Steinhäuser.

Fast ein Jahr lang hatten Bürger, Entscheidungsträger und Planer an dem integrierten interkommunalen städtebaulichen Entwicklungskonzept (Isek)gearbeitet. Bei der Präsentation der Konzepte war festgstellt worden, dass eine Generalsanierung des Schwarzen Rosses den finanziellen Rahmen des Marktes Kasendorf sprengen würden. Ersten Berechnungen zufolge müssten mindestens 4,5 Millionen Euro aufgewendet werden. Die Planer favorisierten deshalb einen Rückbau oder gar einen kompletten Neubau. Lediglich die Frontfassade des Schwarzen Rosses müsse als städtebauliches Element erhalten bleiben, der Düll-Saal würde verschwinden.

In der Sitzung am Mittwochabend wollte der Marktgemeinderat eigentlich die erarbeitete Konzeption beschließen und ein Sanierungsgebiet festlegen. Doch jetzt regt sich Widerstand aus der Bevölkerung.


Ein Dilemma


Rainer Friedmann und Volkmar Schulze haben sich in einem Schreiben an Bürgermeister Bernd Steinhäuser gewandt und sich für den Erhalt des Düll-Saales starkgemacht. Sie erinnern daran, dass der Saal mit seiner emporenartigen Galerie "der einzige öffentliche Raum in Kasendorf" sei, der für größere Veranstaltungen geeignet ist.

Dieses Schreiben brachte die Marktgemeinderäte in ein Dilemma. Denn die Öffentlichkeitsbeteiligung ist eigentlich abgeschlossen. In vielen Einzelsitzungen hatten sich die Mitwirkenden für eine Reduzierung der Fläche entschieden, auch um eine wirtschaftlich tragbare und zukunftsfähige Lösung für das Schwarze Ross zu finden.
Außerdem ist Kasendorf bei der Erstellung des Entwicklungskonzeptes nicht autark, sondern hängt mit Wonsees zusammen. "Wonsees steht schon in den Startlöchern. Die wollen ein Sanierungsgebiet ausweisen und mit dem Umbau der Schule beginnen. Wenn wir jetzt eine Entscheidung hinauszögern, dann verzögern wir auch das Wonseeser Projekt", erklärte Bernd Steinhäuser.

Andererseits wollte der Bürgermeister auch nicht die Einwände der beiden Bürger unter den Tisch kehren. Es sei aber schwierig, jetzt das komplette Konzept wieder in Frage zu stellen.


Spätere Wüdigung


Schließlich schlug die Verwaltung vor, das vorgeschlagene Konzept zu billigen und das Sanierungsgebiet auszuweisen. Die Einwände von Volkmar Schulze und Rainer Friedmann sollen, auch wenn dies eigentlich im Prozedere nicht vorgesehen ist, im Rahmen der Anhörung der Träger öffentlicher Belange noch einmal gewürdigt werden. "Über die Details können wir dann noch einmal reden.

Mit diesem Beschluss würden wir auch den Wonseesern keine Steine in den Weg legen", erklärte der Bürgermeister. Einstimmig folgten die Gemeinderäte diesem Vorschlag.


Fremdwasser soll raus dem Kanal


Der Markt Kasendorf beteiligt sich mit 25 000 Euro an der Verlegung eines Grund- und Quellwasserkanals in der Kulmbacher Straße durch den Abwasserzweckverband Friesenbachtal. 31 000 Kubikmeter Hang- und Quellwasser fließen derzeit aus diesem Bereich in den Schmutzwasserkanal. "Eigentlich dürfte es r gar nicht eingeleitet werden", erklärte Bürgermeister Bernd Steinhäuser in der Sitzung am Mittwochabend. Dieses Fremdwasser verursache jährliche Kosten von 14 000 Euro. "Die Einrichtung eines gesonderten Kanals kostet 50 000 Euro. Die Investition hätte sich also innerhalb weniger Jahre amortisiert", so Steinhäuser. Rechtlich ist der Markt Kasendorf für die Entsorgung des Wasser zuständig, erläuterte Verwaltungsleiter Herbert Schmidt. Der Kanal soll von der Kulmbacher Straße durch das Schmuckergässchen führen und dann auf den Regenwasserkanal "aufgeschaltet" werden. Die Kapazitäten sind ausreichend. Realisiert werden soll die Baumaßnahme 2017.


Gemeinderat in Kürze



Neues Dach Die ehemalige Schreinerei in der Kulmbacher Straße bekommt anstelle des bisherigen Satteldachs ein Pultdach. Außerdem sollen die Räumlichkeiten in Büros umgewandelt werden. Der Gemeinderat hatte gegen den Antrag von Carolin Groß keine Einwände.

Carport Ebenfalls keine Probleme sah das Gremium bei dem Vorhaben von Katharina Fleissner. Sie möchte an ihrem Wohnhaus in Heubsch ein Doppelcarport sowie ein Arbeitszimmer anbauen.

Einfamilienhaus Heidi und Markus Linzmaie wollen am Fichtig in Heubsch ein Einfamilienwohnhaus errichten. Der geplante Anbau allerdings liegt außerhalb des Baufensters. Die Gemeinderäte erteilten eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans.

Geräteschuppen Keine Einwände hatte der Gemeinderat gegen den Bau eines Geräteschuppens auf dem Grundstück von Harald Greulich am Prelitz.

Zuschuss Die Feuerwehr Kasendorf bekommt einen Zuschuss von 275,76 Euro für den Erste-Hilfe-Kurs der Jugendlichen.Außerdem darf sie auf dem Rathausplatz einen zusätzlichen Stromanschluss für die Kerwa verlegen.

Verlegt Die nächste Sitzung des Gemeinderats findet nicht, wie geplant, am 28. September statt, sondern wird auf den 5. Oktober verschoben.