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Trial-Strecke bei Rugendorf: Viel Lärm um nichts


Autor: Stephan Tiroch

Rugendorf, Dienstag, 09. August 2016

Auf dem Gelände der Hartsteinwerke Schicker zwischen Rugendorf und Losau hätte sich der TSC Kulmbacher Land gerne eingemietet. Daraus wird aber nichts.
Balance-Künstler: Mit seinem Trial-Motorrad überwindet Klaus Herold selbst die größten Brocken. Bei der Suche nach einer eigenen Trainingsstrecke für die Trial-Fahrer des TSC Kulmbacher Land ist er jetzt aber in Rugendorf an einem unüberwindlichen Hindernis gescheitert. Foto: privat


Darüber ist zuletzt in Rugendorf und Losau viel spekuliert worden: Auf dem Gelände der Hartsteinwerke Schicker soll ein Übungsgelände für Trial-Motorräder gebaut werden. Der TSC Kulmbacher Land würde sich dort gerne einmieten und am Fuß des Frankenwalds trainieren, bestätigt der Vorsitzende des Trial-Sport-Clubs, Klaus Herold aus Fölschnitz. Es habe kürzlich auch ein Ortstermin auf dem südlichen Teilgrundstück des Schotterwerks stattgefunden, sagt er.


Unüberwindlichen Hindernis

Doch so geschickt Balance-Künstler Herold als Trial-Fahrer mit seinem Motorrad selbst die größten Brocken überwindet - hier scheitert er an einem unüberwindlichen Hindernis. Aus dem Projekt wird nichts. Denn Fakt ist: Die Hartsteinwerke Schicker verpachten nicht.

Auf Nachfrage heißt es in der Firmenzentrale in Bad Berneck: "Wir vermieten nichts." Technischer Leiter Michael Weidemann betont: "Wir überlegen derzeit selber, was auf dem Gelände passieren soll." Ohnehin wäre es schwierig, so Weidemann, dort eine dauerhafte Trial-Strecke einzurichten. Es handle sich nicht um ein Freizeitgrundstück, sondern gehöre zum Bereich des Steinbruchs.


Woher kommt die Diskrepanz?

Wie ist diese Diskrepanz zu erklären - ein Eigentümer, der nichts hergeben will, und ein Interessent, der hofft, etwas bauen zu dürfen? Immer wieder taucht der ominöse Ortstermin auf, an dem Vertreter des Trial-Clubs, der Hartsteinwerke, der Gemeinde sowie der Jägerschaft teilgenommen haben sollen. Hier scheint es allerdings grundlegende Missverständnisse gegeben zu haben.

Der TSC-Vorsitzende gibt an, vom Nein der Hartsteinwerke überrascht zu sein. "Das ist mir neu", sagt er und vermutet, dass der Jagdpächter hinter der Ablehnung steckt. Besagter Jäger Roland Lauterbach, ebenfalls Fölschnitz, weist den Vorwurf mit Entschiedenheit zurück. "Es war ein sachliches Gespräch", sagte er, "ich habe nur darauf hingewiesen, dass hier geschützte Vogelarten wie Schwarzstorch und Rotmilan brüten, aber ansonsten keinerlei Einfluss genommen."


Bereits beim Landratsamt vorgesprochen

Der Rugendorfer Gemeinderat ist mit dem Thema offiziell nicht befasst gewesen. Wohl aber das Kulmbacher Landratsamt. Dort hat Herold bereits vorgesprochen. Und man hätte sich durchaus eine Trial-Strecke - abseits der Wohnbebauung - vorstellen können, so Behördenverteter Hans-Dieter Vießmann. Es wären noch verschiedene Fachstellen zu hören gewesen, "aber ohne Eigentümer geht nichts".

Wie dem auch sei - es steht fest: Das Projekt ist gestorben. Also viel Lärm um nichts.