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Trebgaster Naturbühne erlebte Abend voller Stimmgewalt


Autor: Sonja Adam

Trebgast, Montag, 17. Juni 2019

Die A-cappella-Gruppe "Viva Voce" rockte die Trebgaster Naturbühne. Die fünf Ausnahmesänger begeisterten ihr Publikum.
Die Gruppe "Viva Voce" begeisterte mit ihrem Jubiläumsprogramm "Es lebe die Stimme" auf der Naturbühne Trebgast.Sonny Adam


Die A-cappella-Formation "Viva Voce" steht seit 20 Jahren auf der Bühne. Dem Alter einer "Boygroup" sind die fünf Ausnahme-Sänger damit zwar längst entwachsen, doch von ihrem Charme, von ihrer Faszination und von ihrem Können haben die inzwischen erwachsenen Männer nichts eingebüßt. Im Gegenteil: "Viva Voce" ist wie ein Wein - gereift und vielleicht besser denn je.

Die Gruppe bot bei ihrem Gastspiel "Es lebe die Stimme" auf der Naturbühne Trebgast eine perfekte Performance für jeden Geschmack. Klamauk, gute Unterhaltung, Musik mit Anspruch, Lieder zum Nachdenken - eben einfach eine tolle Show.

Weit mehr als nur ein "One-Night-Ständchen"

Das Quintett bot weit mehr als nur ein "One-Night-Ständchen". Beim Lied "Geburtstagsständchen mit Happy-Endchen" sang sogar das Publikum lautstark mit.

David Lugert, Jörg Schwartzmanns, Matthias Hofmann, Heiko Benjes und Bastian Hupfer begeisterten bei ihrem Auftritt von der ersten bis zur letzten Minute. Die Vielfalt der Musikrichtungen, der Wortwitz und das Tempo zogen das Publikum in den Bann. Denn die Ausnahmesänger können einfach alles: Pop, Rock, Heavy Metal, Country, Klassik, Schlager, Oper. Sogar einen waschechten Rap brachte die A-cappella-Band zu Gehör.

Jeder der Sänger hatte seine eigenen Fans und seine eigene Art zu begeistern: David Lugert ist der "charming Boy" der Truppe - er intoniert das hohe C lupenrein und bringt die Herzen der Damen zum Schmelzen.

Stau auf der Autobahn

Matthias Hofmann dagegen ist der Comedian. Wenn er im Scheinwerferlicht steht, ist Witz angesagt. Sogar einem "Stau auf der Autobahn" kann er etwas abgewinnen. Bei seinem "Wo ist die Pipi-Box?" blieb kein Auge trocken.

Eine Ausnahmebegabung hat Jörg Schwartzmanns. Er ist mehr als nur ein Sänger, er ist ein wandelndes Percussion-Set und kann den anderen vier Männern unglaubliche Beats entlocken.

Bastian Hupfer, der Handwerker unter den Musikern, ist ein liebenswerter, sympathischer Mann, der Tempo in die Performance bringt und auch mal richtig "bösen Rock" stimmgewaltig darbietet.

Eine Stimme, die ihresgleichen sucht, hat Heiko Benjes. Er dringt mit seinem Bass in Tiefen vor, die sonst nur U-Booten vorbehalten sind, sagt er selbst über sich. Manchmal macht sich Benjes einen Spaß daraus, mit dem strahlenden Tenor David zu wetteifern. David Lugert will italienische Opern singen, Heiko Benjes probiert es mit Schlager und Partysongs. Und das Publikum amüsiert sich über den internen Wettstreit.

Mehrere Zugaben

Beim Jubiläums-Programm konzentrierte sich "Viva Voce" nicht nur auf ein "Best of" der letzten Jahre, zum Repertoire gehörten viele neue Songs. Die Musiker nahmen die Politik und das TV-Programm auf die Schippe. Und am Ende verabschiedeten sie sich mit einem ganz eigenen Jubiläums-Gassenhauer. Erst nach mehreren Zugaben ließen die Trebgaster die A-cappella-Truppe von der Bühne.