Druckartikel: Trebgaster Gemeinderat öffnet neue Baustelle

Trebgaster Gemeinderat öffnet neue Baustelle


Autor: Dieter Hübner

Trebgast, Mittwoch, 13. Januar 2016

Nach 15 Jahren macht die Standfestigkeit des Sonnendecks im Eingangsbereich des Trebgaster Badesees Probleme. Doch einfach wegreißen wollen die Gemeinderäte das Teil nicht. Ärgerlich ist außerdem der Zustand der Kompostieranlage.
Das Sonnendeck am Trebgaster Badesee wird - mit Ausnahme der Winterzeit - das ganze Jahr über vielfältig genutzt, ob zur gemütlichen Erholung mit Kaffeeklatsch oder als Plattform beim Triathlon. Jetzt muss das Deck instandgesetzt werden. Fotos: Dieter Hübner


Kaum ist die letzte Baustelle - der Übergang Weiherweg - beendet und abgehakt, steht für die Gemeinde Trebgast schon die nächste an: Die Standfestigkeit des sogenannten Sonnendecks im Eingangsbereich des Badesees macht Probleme. Die Längsträger aus Holz sind durchgefault, und auch der obere Belag ist bereits 15 Jahre alt. Im Klartext bedeutet das: Abbruch. Die Gemeinderäte waren sich darüber einig, das marode Deck nicht einfach wegreißen zu können und brach liegen zu lassen.

Bürgermeister Werner Diersch (SPD-WG): "Wir müssen diese Fläche auf jeden Fall erneuern, sonst würde die Attraktivität des Badesees leiden." Das Deck sei eine Eventfläche, die nicht nur von Sonnenanbetern, sondern auch sonst sehr vielfältig genutzt werde.

Neben einer 1:1-Erneuerung brachte der Bürgermeister das "Integrierte Städtebau-Entwicklungskonzept" (ISEK) ins Spiel, zu dem unter

Bürgerbeteiligung gerade die ersten Workshops stattgefunden haben. Hier gab es Überlegungen, wie man mit verschiedenen Attributen die Verbindung zwischen der Ortsmitte und dem Naherholungsbereich attraktiver gestalten könnte. "Dieses Konzept bietet uns die Möglichkeit, diese Sanierungsmaßnahme im Rahmen eines Startprojekts zur Städtebauförderung einzubringen, das seine beiden Endpunkte am Steinhauerplatz und am Badesee hat."

Der Rückzug, Veranstaltungen auf der Insel möglichst nach vorne in den Eingangsbereich zu verlegen, sei ja angetreten worden, um den Badebereich von aufwändigen und belastenden Aktionen zu verschonen. Beispielsweise könnte im Zuge der Erneuerung des Badedecks jetzt auch die Fläche zwischen dem Deck und dem Zaun am parallel verlaufenden Radweg aufgeschüttet und angeglichen werden. Dabei könnte gleichzeitig notwendige Infrastruktur, wie Strom, Wasser, Licht und Kabel untergebracht werden.


Extrem enger Spielraum

Diersch wies allerdings auch auf ein Problem hin: "Wenn wir das noch vor der Saison hinbringen wollen, steht uns nur ein extrem enger Handlungsspielraum zur Verfügung." Der würde dann so aussehen (müssen): Ausschreibung bis 29. Januar, Abgabefrist 12. Februar, Vergabe in der Gemeinderatssitzung am 15. Februar. Der vorzeitige Maßnahmenbeginn müsse bei der Regierung vorher beantragt werden. Bis zur siebten Kalenderwoche müsse der alte Belag des Decks abgebaut werden, damit in der Woche danach das Aufmaß erledigt werden kann. Die Ausführung des Stahlbaus wird bis Anfang April geschätzt, so dass bis zur Saisoneröffnung noch etwa vier Wochen für die Holzarbeiten bleiben. Bis dahin muss dann auch geklärt sein, wo eventuell welche Anschlüsse gebraucht werden. Mitte Mai sollte alles fertig sein.

Diersch: "Sollte sich das Gremium nicht für die Städtebaumaßnahme entscheiden, haben wir die Wahl: Abbauen und die Fläche für die Saison sperren, oder Wiederinstandsetzung ohne Fördermittel." Nach ersten Kalkulationen würde die Erneuerung des Badedecks ohne Förderung in etwa genau so viel kosten wie die gesamte Maßnahme mit einer Anbindung an die Ortsmitte unter Berücksichtigung der Städtebauförderung. Die Räte fassten einstimmig den Beschluss, die Erneuerung des Badedecks als Startprojekt für das "ISEK" zu sehen und die Stahlbauarbeiten auszuschreiben.


Landkreis soll sich äußern

Werner Köstner (SPD-WG) sprach die Fläche vor der Kompostieranlage an, die sich, vor allem nach Regenfällen, und gerade jetzt nach den Bauarbeiten am Weiherweg in einem erbärmlichen Zustand befinde. Der Bürgermeister stellte zunächst klar, dass es sich um eine Anlage handelt, die an den Landkreis verpachtet ist. Der müsste sich zuerst grundsätzlich dazu äußern und eine Regelung mit dem Pächter finden. "Wir müssen uns schon überlegen, ob wir das allein auf Kosten der Gemeinde in Ordnung bringen sollen."

Herwig Neumann (CSU/NWG) sah das anders. "Wir bauen hier einen neuen Bahnübergang für eine Million plus X, und das Stück daneben gleicht einem Saustall. Das ist für mich ein Schildbürgerstreich." Eine Instandsetzung würde den Bürgern und dem Ortsbild zu Gute kommen.
Helmut Küfner (SPD-WG): "Wir sind wahrscheinlich alle dafür, dass die Fläche in Ordnung gebracht wird. Aber nicht durch uns alleine, sondern mit Beteiligung des Pächters und des Landkreises." Dem ist es sowieso ein Dorn im Auge, dass diese Kreisanlage vermehrt auch von Firmen, die eigentlich dafür bezahlen müssten, genutzt wird. Und, wegen der guten Anfahrtsmöglichkeit, auch von Einwohnern aus dem Bayreuther Landkreis. Das soll künftig besser beobachtet werden.
Fazit des Bürgermeisters: "Je schöner wir das machen, desto mehr ziehen wir an."