Thurnau will mehr Gewerbe - Kulmbach lehnt ab
Autor: Katharina Müller-Sanke
Thurnau, Dienstag, 05. November 2013
Zwischen der Autobahnausfahrt Ost und Limmersdorf sollen in Thurnau neue Gewerbeflächen ausgewiesen werden. Der Architekt stellte in der Sitzung des Gemeinderats die Planungen vor, die auch zur Verwunderung von Bürgermeister Hofmann von der Stadt Kulmbach abgelehnt werden.
Werden in Thurnau endlich die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich mehr Firmen ansiedeln können? Auf Höhe der Autobahnausfahrt Thurnau-Ost sollen mehr Gewerbeflächen ausgewiesen werden. Angedacht ist das schon lange, doch nun sind die Planungen einen großen Schritt vorangekommen.
Architekt Hans Lochner hat in der Marktgemeinderatssitzung am Montagabend die Flächennutzungsplanänderung und den Bebauungsplan für Thurnau Ost II C vorgestellt.
Hohe Anforderungen
Der anvisierte Bereich befindet sich zwischen dem bestehenden Gewerbegebiet, in dem am äußersten Rand auch die Firma PDR angesiedelt ist, und der Autobahn gegenüber der ESSO-Tankstelle.
In die Planungen sind insbesondere hohe Anforderungen an den Lärmschutz eingeflossen, stellte Architekt Hans Lochner fest.
Vier Zonen
Innerhalb des geplanten Gebietes gibt es vier verschiedene Zonen mit unterschiedlich erlaubter Lärmbelastung. Auch Ausgleichsflächen sind laut Hans Lochner vorgeschrieben und beispielsweise als Randeingrünung enthalten. Insgesamt ist das Areal, das beplant wird, nach seinen Worten exakt 22,1 Hek tar groß.
In der Sitzung wurde bekannt gegeben, dass bereits während der Vorplanungen Einwände von verschiedenen Seiten eingebracht worden sind. Unter anderem geht die Stadt Kulmbach davon aus, dass die Gemeinde durch das Gewerbegebiet deutlich über ihren zentralörtlichen Bedarf hinausgehen würde und lehnt die Erschließung daher ab.
Dieser Einwand ist nicht nur bei Bürgermeister Dietmar Hofmann (SPD/OL) auf Verwirrung gestoßen.
Ein weiterer Widerspruch kam vom Bayerischen Bauernverband, der moniert hat, dass die Flächen ihrer bisherigen Nutzung durch die Landwirtschaft entzogen würden. Die Einwendungen sind, wie der Architekt zu verstehen gab, soweit möglich in die Planungen aufgenommen worden.
Pläne liegen aus
Die Pläne werden jetzt angepasst und liegen, wie in der Sitzung des Gemeinderats mitgeteilt wurde, dann für mindestens vier Wochen in der Gemeinde aus. Die Bürger und die Behörden haben so die Möglichkeit, zu dem Vorhaben Stellung zu nehmen.