Thurnau, Trebgast und Wonsees basteln an der Datenautobahn
Autor: Stephan Tiroch
Kulmbach, Dienstag, 03. Februar 2015
Drei Gemeinden aus dem Landkreis Kulmbach sind bei der staatlichen Förderung des Breitbandausbaus zum Zug gekommen.
Thurnau, Trebgast und Wonsees kommen einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Datenautobahn voran. Der Freistaat Bayern fördert die Projekte der drei Gemeinden aus dem Landkreis Kulmbach zum Ausbau des schnellen Internet mit bis zu 90 Prozent. Der Markt Thurnau erhält 443 974 Euro, die Gemeinde Trebgast Kulmbach 397 110 Euro und der Markt Wonsees 227 392 Euro.
Staatsminister Markus Söder (CSU), zuständig für Finanzen, Landesentwicklung und Heimat, betonte in Nürnberg, dass somit weitere 18 Millionen Euro in den Breitbandausbau in Bayern fließen. Mit den 55 Gemeinden, die ihre Förderbescheide bekamen, befänden sich nun bereits 191 Kommunen im Fördertopf. "Jede Gemeinde erhält eine Ausfahrt von der Datenautobahn", versprach Söder.
Zweimal Spitzenförderung
"Wir haben für zwei von drei geplanten Breitband-Ausbaustufen die Spitzenförderung bekommen", sagte Thurnaus Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU). Beim Bauabschnitt I Leesau - ein interkommunales Projekt zusammen mit Wonsees, Weismain und Stadelhofen - sei vertraglich alles vorbereitet, "dass je nach Wetterlage mit dem Bau begonnen werden kann". Für den Bauabschnitt II, der den Hauptort und die meisten Ortsteile umfasst, sei ebenfalls beabsichtigt, einen Kooperationsvertrag mit der Deutschen Telekom abzuschließen. Beim Bauabschnitt III Lanzenreuth werde zusammen mit der Stadt Kulmbach ein weiteres interkommunales Projekt vorbereitet.
"Mit unserem Konzept wird es dann überall einen besseren Internetanschluss geben", so der Thurnauer Bürgermeister. Er rechne mit Gesamtkosten von zirka 650 000 Euro, so dass genügend Spielraum vorhanden sei, "um anschließend auch Lücken zu schließen, wo trotzdem noch eine schlechte Verbindung besteht".
90 Prozent abgedeckt
In Trebgast hat man den Anschluss ans Glas faserkabel mit Mitteln aus dem ersten Förderprogramm bereits hergestellt, so Bürgermeister Werner Diersch (SPD). Damit gebe es in weiten Teilen des Hauptortes eine sehr gute Versorgung mit schnellem Internet. Beim jetzigen zweiten Förderprogramm werde die Situation in Lindau, Feuln und Waizendorf sowie in den Ortsrandlagen von Trebgast verbessert. "Mit den nun bewilligten Mitteln können wir die Probleme dort lösen und können 90 Prozent des Gemeindegebiets abdecken", sagte Diersch.
Der Vertrag mit der Telekom sei unterschrieben, der Ausbau erfolge bis zum Jahresende. Für Bereiche wie Eichholz oder Michelsreuth, wo es dann noch Schwierigkeiten gibt, will Diersch ("So ein Netz muss nach und nach wachsen") weiteres Geld einsetzen.
Zweiter Antrag bereits gestellt
Für Wonsees stellt der Förderbescheid den Einstieg in den Breitbandausbau dar. Laut Bürgermeister Andreas Pöhner kommen im Rahmen des interkommunalen Projekts die Ortsteile Schirradorf und Feulersdorf zum Zuge. Für den zweiten Abschnitt mit Zedersitz, Kleinhül, Großenhül, Gelbs reuth und den Hauptort Wonsees sei ebenfalls bereits ein Zuwendungsantrag gestellt, der schon bei der Regierung liegt. "Und wir wollen auch hier zeitnah bauen", erklärt Pöhner.