Thurnau: Neubaugebiete sind nicht genug
Autor: Alexander Hartmann
Thurnau, Freitag, 05. April 2019
Baugebiete sind in Thurnau schnell gefüllt, wie die Beispiele an der Alten Allee und in der Kirschenallee zeigen. Der Markt will aber auch die Leerstände im Ortskern beheben - dafür gibt es eine Gestaltungsfibel und bis zu 50 000 Euro Zuschuss.
Die Nachfrage nach Bauplätzen ist in Thurnau in den letzten Jahren groß gewesen - und sie wurde mit der Ausweisung von privaten Baugebieten in der jüngsten Zeit auch weitgehend gedeckt.
"Die Nachfrage ist groß"
In der "Alten Allee" wurden 15 Parzellen geschaffen, von denen alle vergeben sind. Im Baugebiet Kirschenallee sind 13 von 15 Grundstücken schon verkauft, wie Fred Unger von der Gewi Bauträgergesellschaft mitteilt. "Von der großen Nachfrage war ich überrascht. Die meisten Grundstücke waren innerhalb von sechs Monaten weg", sagt Unger. Bis Ende April läuft dort die Erschließung durch die Firma Strabag. Für das erste Haus wurde schon Richtfest gefeiert.
Die Straße in dem neuen Baugebiet wird der Gemeinderat übrigens dem früheren Baumeister Hans Müller widmen, der sich auch als Musiker um Thurnau verdient gemacht hat.
Die Bevölkerung im Blick
Weitere vier Parzellen wurden an der Schorrmühlstraße unweit des Schlossweihers geschaffen.
Doch der Markt Thurnau setzt nicht nur auf Neubauten. Mit Blick auf den in den nächsten Jahrzehnten zu erwartenden Bevölkerungsrückgang müsse ein besonderes Augenmerk auch auf den Ortskern gelegt werden, wie Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) betont.
Denn wie in vielen anderen Gemeinden gibt es auch in Thurnau im Zentrum etliche Leerstände. Es sei das Ziel, diese wieder mit Leben zu erfüllen, so Bernreuther, der feststellt: "Desto mehr neue Baugebiete ausgewiesen werden, desto unwahrscheinlicher wird es, dass uns das gelingt." Ziel sei es, Baulücken zu schließen, Häuser zu sanieren oder alternativ für einen Neubau auch einmal wegzureißen. "Wir wollen damit erreichen, dass der Ortskern belebt und bewohnt bleibt. "
Harmonische Ergänzung
Zur Leerstandsbekämpfung hat der Markt eine Gestaltungsfibel herausgegeben. "In dieser werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Neu- und Umbauten mit dem historischen Bestand in Einklang zu bringen sind und wie sich moderne Sanierungs- und Baumethoden harmonisch mit historischen Details ergänzen", erläutert Bernreuther.