Thurnau hat 75 Prozent der Schulden abgebaut
Autor: Sonja Adam
Thurnau, Dienstag, 19. März 2019
Die Marktgemeinde Thurnau hat in den vergangenen fünf Jahren einen strikten Konsolidierungskurs gefahren - und trotzdem Mega-Investitionen getätigt.
Der Haushalt des Marktes Thurnau, den Kämmerer Michael Ganzleben in der Gemeinderatssitzung am Montagabend vorlegte, kann sich sehen lassen. Er hat ein Volumen von 13,597 Millionen sowie weiteren 3,7 Millionen für die Marktwerke. "Vergleicht man die Vermögenshaushalte aller Landkreiskommunen lagen wir im letzten Jahr mit 8,3 Millionen Euro hinter der Stadt Kulmbach (16,7 Millionen Euro) und dem Markt Mainleus (mit dem Spinnerei Areal) auf Rang 3 im gesamten Landkreis", betonte Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) stolz.
Der Haushalt 2019 ist von Mega-Investitionen in das Schloss geprägt: 1,6 Millionen Euro - weitgehend mit Fördermitteln gedeckt - sollen investiert werden. Immer steht das Motto "Innenentwicklung vor Außenentwicklung" im Mittelpunkt. "Die Investitionen der letzten Jahre zeigen auf der Einnahmenseite erste Wirkungen und die für dieses Jahr geplanten Ausgaben dienen der langfristigen Weiterentwicklung unserer Gemeinde und sind größtenteils im Bereich von Infrastrukturmaßnahmen zu finden", sagte Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU).
1,81 Millionen Personalkosten
Mehr als sechs Millionen Euro sollen in die Infrastruktur investiert werden. Die Förderquote liegt bei 95 Prozent. Insgesamt hat der Markt 44 Arbeitnehmer beschäftigt, davon 29 Vollzeitstellen. 1,81 Millionen Euro werden für die Personalkosten aufgewendet.
Besonders stolz zeigte sich der Thurnauer Bürgermeister darauf, dass in den vergangenen fünf Jahren 3,14 Millionen Schulden abgebaut werden konnten. Und das, obwohl nur 1,8 Millionen Euro an Stabilisierungshilfen für die Tilgung von Krediten gewährt wurden. Gemäß der bisherigen Berechnungen erwartet der Markt Thurnau, im Jahr 2022 die finanzielle Leistungsfähigkeit wieder zu erlangen.
In seiner Haushaltsrede ging Bernreuther auf die Dorferneuerung Alladorf und auf die Sanierung der Ortsmitte Limmersdorf ein. Auch in der Schule sind Sanierungen geplant.
Die Steuerhebesätze sollen - wie bislang - bei 340 v. H. stabil bleiben. Bei der Grundsteuer A liegt man punktgenau im Landesdurchschnitt, bei der Grundsteuer B ein bisschen darüber. Die Gewerbesteuer allerdings liege sieben Prozent über dem Landesdurchschnitt - und sie soll so bleiben, beschlossen die Räte einhellig.
Vor großen Herausforderungen stehe der Markt Thurnau im Bereich der Marktwerke. "Unser Kanalnetz ist teilweise hundert Jahre alt. Wir müssen investieren", so der Bürgermeister.