Thurnau gewinnt die nächste Firma
Autor: Alexander Hartmann
Thurnau, Mittwoch, 09. Dezember 2015
Thurnau gewinnt wieder Firmen. Nach "textilwaren 24" siedelt sich auch die Firma Bioteg GmbH am Gewerbegebiet an der A70 an. Platz für weitere Ansiedlungen gibt es damit aber nicht mehr. Der Markt will deshalb das Gewerbegebiet ausweiten.
Nach Jahren des Stillstands tut sich wieder was im Gewerbegebiet an der Autobahn in Thurnau: Nach dem Online-Händler "textilwaren 24", der in der Industriestraße unterhalb der Esso-Tankstelle eine Versandhalle errichtet, baut auf dem gleichen Areal auch die Firma Bioteg GmbH. Ein Unternehmen, das bis dato ebenso wie der Online-Händler in Bayreuth angesiedelt ist.
"textilwaren 24" bietet (wie bereits berichtet) Textilwaren im Internet an, die Firma Bioteg hat sich auf die Produktion von Biogasanlagen und Biofilter-Systemen spezialisiert. So werden beispielsweise Biofilter vertrieben, die Gerüche aus Straßen-Kanalschächten beseitigen.
"Die geruchsbildenden Stoffe werden von Bakterien abgebaut, die sich im Filter ansiedeln und vermehren", erläutert Geschäftsführer Peter Wichmann das Verfahren.
Bis nach Chile und Vietnam
Ein wesentlich aufwendigeres technisches Verfahren beinhalten sogenannte modulare Container-Biofilter, die in Kläranlagen oder Großbetrieben, etwa der verarbeitenden Industrie, eingesetzt werden. Diese könnten mehrere zehntausend Kubikmeter Abluft pro Stunde von Geruchsstoffen reinigen. Eine solche Anlage, die vollautomatisch laufe, koste bis zu 250 000 Euro. Geliefert werden die Container-Biofilter laut Geschäftsführer Wichmann in die ganze Welt: nach Mexiko, Chile oder auch Vietnam.Hergestellt werden die Bioteg-Produkte künftig nicht mehr in Bayreuth-Wolfsbach, sondern in Thurnau. Die Firma errichtet eine 600 Quadratmeter große Lagerhalle und verlegt die Produktion in die angrenzende Halle der früheren Schreinerei Pausch, wie Peter Wichmann erläutert, der von einer attraktiven, weil verkehrsgünstigen Lage an der A 70 spricht.