Thema Sprungturm: Im Ton vergriffen
Autor: Stephan Tiroch
Stadtsteinach, Donnerstag, 12. Mai 2016
Ob der Scherz zum Saisonstart des Stadtsteinacher Freibad in Kulmbach so gut ankommt?
Was vor knapp einem Jahr im Kulmbacher Freibad passiert ist, hat der Stadt Kulmbach traurige Berühmtheit eingebracht: Ganz Deutschland sprach über die Todessprünge von zwei jungen Männern ins leere Becken des Sprungturms. Die Stadt, die an dem Unglück keine Schuld traf, hatte das Springerbecken wegen Baufälligkeit gesperrt. Es wurde inzwischen abgerissen, der markante Sprungturm gesprengt. Die Sanierungskosten von 1,5 Millionen Euro konnte sich die Stadt nicht leisten.
Ungeachtet dessen, ob das Kulmbacher Freibad eine neue Sprunganlage oder eine andere Attraktion braucht: Dieses Thema ist kein Spaß. Was man in Stadtsteinach aber offenbar etwas anders zu sehen scheint. Oder wie wäre es sonst zu erklären, dass man sich bei der Pressekonferenz vor dem Saisonstart des dortigen Freibads im Ton vergriffen hat?
Als eines der wenigen Freibäder in der Umgebung biete Stadtsteinach den Besuchern einen Drei-Meter-Sprungturm, hieß es. Der Turm werde auch stehenbleiben, erklärte Bürgermeister Roland Wolfrum. Und ein Mitarbeiter der Stadt ergänzte: "Weil wir kein Geld für Dynamit haben." Sollte wohl ein Scherz sein, kommt in Kulmbach aber bestimmt nicht gut an. Da dürfte eine Entschuldigung fällig sein.