Thema Flüchtlinge: Es gibt nur noch Schwarz und Weiß
Autor: Alexander Hartmann
Kulmbach, Donnerstag, 02. Februar 2017
Haben auch Sie den Eindruck, dass es in Zeiten der Flüchtlingskrise nur noch ein Schwarz-weiß-Denken gibt?
Schwarz-weiß-Denken: Bei Stammtisch-Diskussionen wird mir das mehr und mehr bewusst. Auf der einen Seite sind da die vielen Gutmenschen, die jedem Flüchtling am liebsten den ganzen Tag über die Tür aufhalten würden. Jeder, der nur im Ansatz die Stimme erhebt, die Willkommenskultur nicht in den höchsten Tönen lobt, wird als Hetzer, Rechtspopulist oder gar Nazi abgestempelt.
Dicke Bretter
Auf der anderen Seite gibt es leider aber auch viele, die ganz dicke Bretter vor dem Kopf haben, alle Asylsuchenden pauschal als Schmarotzer bezeichnen, die sich mit falschen Pässen den Zugang zu unserem Sozialsystem verschaffen, und die in jedem Flüchtling einen potenziellen Gefährder sehen. Wie verblendet müssen all die sein, die alle Asylsuchenden über einen Kamm scheren, sie am liebsten aus dem Land treiben würden? Sind aber auf der anderen Seiten die Gutmenschen, die jeden Kritiker der Flüchtlingspolitik unflätig beschimpfen, nicht auch Hetzer?
Obdachlose und Milliarden
Das frage ich mich umso mehr, nachdem ich in der vergangenen Woche einen Artikel über Obdachlose geschrieben habe, in dem ich lediglich festgestellt habe, dass Milliarden für Flüchtlinge fließen, es aber auch die Not vor der eigenen Haustür gibt. Für die Facebook-Gemeinde, die wohl nur die Überschrift gelesen hat, war das ein Skandal. Sie ist Sturm gelaufen, hat mich in die rechte Ecke geschoben, gar als Hetzer an den Pranger gestellt. "Geht's noch?", frage ich mich.I