Tempo 30 in der Pölzer Straße?
Autor: Stephan Stöckel
Mainleus, Sonntag, 29. April 2018
Soll die Pölzer Straße zur Tempo-30-Zone erklärt werden oder nicht? Darüber gingen die Meinungen bei der Bürgerversammlung am Freitagabend auseinander.
"In der Pölzer Straße, wo viele Kinder wohnen und spielen, wird gerast", beschwerte sich Anwohner Oliver Still. Der Bürger sprach sich für die Einführung eines Tempolimits aus. "Es ist richtig, was Sie sagen. Auch in Pölz, wo ich wohne, gibt es Zeitgenossen, die Fahren, dass die Reifen pfeifen", gab ihm Gemeinderat Siegfried Escher (CSU) recht, der aber zugleich einschränkte: "Das ist nur eine Minderheit."
Sollte eine Geschwindigkeitsbeschränkung erlassen werden, dann müsse diese von der Polizei regelmäßig überwacht werden, gab Escher zu Bedenken. Dann würden auch all jene zur Kasse gebeten, die aus Unachtsamkeit das vorgeschriebene Tempo nur leicht überschritten. Die beste Verkehrsberuhigung sind für den Gemeinderat parkende Autos. "Dann muss ich als Autofahrer besonders vorsichtig fahren, da Kinder plötzlich zwischen den Fahrzeugen herauslaufen könnten", begründete er seine Meinung.
Auch von Stills Vorschlag, die Schnellfahrer mittels Verkehrsstopper zu beruhigen, hielt Escher nicht viel. Er erinnerte daran, dass bei der Mainleuser Sparkassenfiliale vor Jahren ein solcher gestanden hatte. "Was hat er gebracht?" "Nichts. Es wurde weiter gerast", folgte seine Antwort auf dem Fuße.
Für Bürgermeister Robert Bosch (CSU) liegt die Hauptverantwortung beim Autofahrer. Dennoch werde man den Punkt im Rahmen einer Verkehrsschau ansprechen. Auch die Aufstellung eines Geschwindigkeitsmessgerätes, das die Autofahrer dazu sensibilisieren soll, ihre Fahrweise dem Umfeld anzupassen, hielt das Gemeindeoberhaupt für denkbar.
Zwei andere Punkte, die Still angesprochen hatte, werden ebenfalls im Rahmen einer Verkehrsschau erörtert. Um Fußgänger in der Kulmbacher Straße ein gefahrloses Überqueren der Straße zu den Supermärkten zu ermöglichen, spricht sich der Bürger für die Errichtung eines Zebrastreifen aus. Das Tempo-30-Schild vor dem Bahnübergang unweit des katholischen Kindergartens in Mainleus sollte so aufgestellt werden, dass es von den Autofahrern besser wahrgenommen werde.
Die Stettiner Straße in Mainleus ist bereits eine Tempo-30-Zone. Das entsprechende Verkehrsschild steht und auch ein Piktogramm mit der entsprechenden Zahl wurde auf der Fahrbahn angebracht. Richard Lehmeier machte den Bürgermeister darauf aufmerksam, dass das Zusatzschild "Spielende Kinder" noch fehle. Dieser versicherte, sich um eine Aufstellung zu kümmern.
Mehrere Redner beklagten, dass die Reinigungspflicht mancher Anwohner zu wünschen übrig lasse. Auch Hecken und Bäume würden nicht zurückgeschnitten, hieß es. "In der Pölzer Straße wachsen auf der Seite, wo sich die Genossenschaftsbauten befinden, schon Bäume aus den Rinnsteinen", klagte Still. Bosch erklärte, den Eigentümer auf sein Fehlverhalten hinzuweisen. Zugleich verwies er darauf, dass jederzeit eine Bußgeldandrohung möglich sei, sollten Bürger ihren Reinigungs- und Verkehrssicherungspflichten nicht nachkommen.
Die Gemeindeverbindungsstraße von Mainleus nach Heinersreuth soll für zwei Millionen Euro saniert werden. Für die Einwohner des Mainleuser Ortsteiles bedeutet dass, dass sie ein halbes Jahr über die Fuhr nach Appenberg fahren müssen. Erika Sittig aus Heinersreuth wies auf den schlechten Zustand der schmalen Ausweichroute hin. "Ein Begegnungsverkehr muss möglich sein und der Zustand des Weges von der Gemeinde immer in Ordnung gehalten werden", entgegnete der Bürgermeister.
Des Weiteren teilte Bosch mit, dass die Heinersreuther Straße im Bereich des Schwimmbades hinter die Bäume auf den derzeitigen Schwimmbadparkplatz verlegt werde. Der Bereich unmittelbar vor dem Freibad werde dann verkehrsberuhigt. Damit die Besucher zukünftig sicher vom Parkplatz zum Freibad gelangen, werde an der Straße eine Ampel aufgestellt. Wann mit der Baumaßnahme, über die der Gemeinderat in seiner Sitzung am 7. Mai beschließen wird, vermochte der Bürgermeister zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu sagen.
Dieter Taubald begrüßte die Aufstellung von Hundetoiletten. Seiner Beobachtung nach würden die Plastikbeutel jedoch in Büschen entsorgt. Besonders schlimm sei es auf dem Radweg nördlich der Mainleuser Umgehungsstraße. Sein Vorschlag: Es sollten biologisch auflösbare Beutel verwendet werden.