Teebeutel - ganz weit weg
Autor: Katrin Geyer
Kulmbach, Montag, 01. Sept. 2014
Von den Ostfriesen erzählt man sich, sie seien Anhänger einer Sportart namens Teebeutel-Weitwurf. Das klingt seltsam. Obwohl.... so seltsam nun auch wieder nicht. Denn: Wo sollen sie denn sonst hin mit all ihren Teebeuteln?
In Kulmbach jedenfalls kann deren Entsorgung durchaus zum Problem werden. Sehen wir einmal von jenen Ausnahmen in der heimischen Gastronomie ab, in denen der Gast nicht nur eine Teekarte mit unterschiedlichen Sorten vorfindet, sondern im Fall des Falles auch eine ansprechende Tasse mit Deckel und manchmal sogar mit farblich passendem Kännchen erhält. In den meisten Fällen bekommt, wer einen Tee bestellt, ein Glas mit Henkel vorgesetzt, in dem ein Beutel mit einem undefinierbaren grau-schwarzen Staub hängt. Schlimmstenfalls hängt er dort schon lange und der so genannte Tee schmeckt nach nichts - außer bitter.
Dann tut Eile not. Noch länger sollte das Gebräu nicht ziehen. Und genau hier stellt sich die Frage: Wohin mit dem Beutel? Auf die Untertasse? Das gibt ein Fußbad und ziemlich sicher Flecken auf der Bluse. Auf den Kuchenteller? Das geht nur, wenn dort kein Kuchen mehr liegt.
Liebe Gastronomen, es kann doch nicht so schwer sein, zum Teeglas noch ein kleines Tellerchen zu stellen, das den gebrauchten Teebeutel aufnimmt! So was gibt es auf den Wühltischen der Kaufhäuser schon für wenige Cent. Die Investition lohnt sich. Ihr solltet nicht warten, bis eines Tages einem Gast, der über die Frage grübelt, wohin mit dem gebrauchten Teebeutel, ausgerechnet die Ostfriesen und ihr seltsamer Sport einfallen.