Bauarbeiter schlägt mit Schaufel zu - das 55-jährige Opfer aus dem Landkreis Kulmbach stirbt im Klinikum Meiningen. Die Kripo Coburg ermittelt.
Was an diesem Tag auf der Baustelle in Großheirath (Landkreis Coburg) passiert ist, weiß noch keiner ganz genau. Fakt ist: Zwei Bauarbeiter sind in Streit geraten, einer schlägt mit seiner Schaufel zu, und das Opfer aus Kasendorf (Landkreis Kulmbach) erleidet schwerste Schädelverletzungen. Der 55-jährige Mann stirbt wenige Tage später im Klinikum Meiningen an den Folgen des Schaufelangriffs. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Coburg ermitteln wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge.
Neue Firmenzentrale der Max Carl KG
In Großheirath wird seit einem Jahr die neue Firmenzentrale der Max Carl KG gebaut. Der Coburger Spezialist für Heizung, Klima, Sanitär siedelt auf ein 56.000 Quadratmeter großes Gelände um. Das neue Gebäude mit 19.000 Quadratmetern Nutzfläche auf zwei Etagen soll zum Jahresende bezugsfertig sein.
Auch die Angermüller Bau GmbH, Untersiemau, die in Thurnau eine Niederlassung unterhält, arbeitet auf der Max-Carl-Baustelle. Dort spielt sich am 22. Juni die Tragödie ab.
Auf Anfrage bestätigt der Coburger Staatsanwalt Christian Pfab, dass es nachmittags zu dem Angriff mit der Schaufel gekommen ist. Bei dem Streit ist es Pfab zufolge "um eine frisch asphaltierte Fläche" gegangen. Einzelheiten dazu gibt es nicht. "Zum genauen Tatablauf sagen wir nichts. Da laufen noch die Ermittlungen", so der Staatsanwalt. "Es ist im Streit passiert." Keine Erklärung dazu, was genau der Auslöser war oder wer was gemacht hat.
Tatverdächtiger nicht inhaftiert
Offenbar ist es kompliziert, die Entstehung des Streits und den Tathergang aufzuklären. "Wir haben eine Version, können aber zum aktuellen Stand der Ermittlungen keine Angaben machen", betont der Coburger Staatsanwalt. Es müssten weitere Zeugen und Beteiligte befragt und Angaben abgeglichen werden. "Der Tatverdächtige oder Beschuldige ist bekannt, aber derzeit nicht in Haft", so Pfab. Das Opfer sei am 2. Juli an den Folgen der schweren Schädelverletzungen im Krankenhaus in Meiningen (Thüringen) gestorben.
Vom Arbeitgeber des Toten ist nichts über den Vorfall in Erfahrung zu bringen. Bei der Angermüller Bau GmbH heißt es, dass man wegen der laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und mit Rücksicht auf die Familie des Toten keine Stellungnahme abgebe.
War es ein Kollege des Lkw-Fahrers?
Aus dem Umfeld des Toten verlautet, dass das Opfer wohl frisch asphaltiert hat, als ein Lastwagen genau dort reingefahren ist und die Fläche ruiniert hat. Es sei zu einem Wortwechsel mit dem Lkw-Fahrer gekommen. Mit der Schaufel zugeschlagen habe aber ein Kollegen des Lkw-Fahrers.
Im Freundes- und Bekanntenkreis gilt der Kasendorfer als ruhiger, zurückhaltender und besonnener Typ. Der 55-jährige hat in einem Ortsteil gewohnt und früher beim SSV Kasendorf Fußball gespielt. Er hinterlässt eine Frau und einen erwachsenen Sohn, der gerade Abitur gemacht hat.