Sturmtief Egon fordert die Einsatzkräfte
Autor: Redaktion
Kulmbach, Freitag, 13. Januar 2017
Mit heftigen Schneefällen im Oberland und starken Windböen sorgte das Sturmtief in der gesamten Region für Verkehrsbehinderungen.
In der Nacht zum Freitag tobte das Sturmtief Egon über ganz Bayern. Starker Schneefall im Oberland und herabfallende Äste und Bäume sorgten für Verwüstung in der Region. Auch im Kreis Kulmbach kam es zu mehreren Unfällen.
Raum Thurnau
Einsatzkräfte der Polizei Kulmbach wurden am Freitag um 5 Uhr nach Thurnau gerufen, wo ein Auto durch einen umgestürzten Baum beschädigt wurde. Laut Angaben den Polizei halfen Anwohner dabei, die Unfallstelle zu räumen, sodass ein Einsatz der Feuerwehr nicht notwendig gewesen sei. Dabei sei niemand verletzt worden, den entstanden Sachschaden schätzt die Polizei derzeit auf 5000 Euro. Die Feuerwehr Thurnau war am Freitagmorgen dennoch gleich zwei Mal im Einsatz. Kurz nach 6 Uhr mussten die Einsatzkräfte, mit Schutzkleidung und Motorsägen ausgestattet, ausrücken, um einen Baum zu entfernen, der auf die Kreisstraße zwischen Menchau und Leesau gefallen war.
Direkt im Anschluss wurden die Thurnauer Feuerwehrleute nach Kleinhül gerufen. Dort musste ein Wagen von mehreren umgestürzten Bäumen befreit werden, die dem Fahrer in beide Richtungen den Weg versperrt hatten. Dabei entstand laut Jörg Schneider (Kommandant der Feuerwehr Thurnau) kein Personen- oder Sachschaden.
Raum Stadtsteinach
Mehrmals im Einsatz waren in der Nacht zum Freitag auch die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Stadtsteinach. Sie hatte auf ihrer Internetseite schon am vorherigen Abend vor dem aufziehenden Unwetter gewarnt.Gleich fünf Mal musste die Wehr ausrücken, um Straßen von umgefallenen Bäumen zu befreien. Zu Personen- oder Sachschäden sei es dabei jedoch nicht gekommen, berichtet die Polizeiinspektion in Stadtsteinach.
Raum Neuenmarkt/Wirsberg
Diese meldete allerdings zwei wetterbedingte Unfälle: Um 6.20 Uhr sei ein Kraftfahrzeug auf der Strecke zwischen Adlerhütte und Wirsberg gegen einen Baum gefahren, der auf der Fahrbahn lag. Den dabei entstandenen Schaden beziffert die Polizei derzeit auf 3000 Euro, der Fahrer kam unverletzt davon. Unbeschädigt blieb dagegen der Kastenwagen und dessen Fahrer bei einem Unfall auf der Kreisstraße bei Neuenmarkt. Durch eine gewaltige Windböe von der Seite sei der Wagen gegen 11.30 Uhr umgekippt und danach im Straßengraben gelandet. Dabei wurde ein Begrenzungspfahl umgerissen.
Melkendorf
Um 7 Uhr blockierte ein Baustellenschild am Melkendorfer Ortseingang, das durch den starken Wind auf die Straße gefallen war, die Fahrbahn. Auch dort wurde niemand verletzt und nichts beschädigt.
4500 Haushalte ohne Strom
Auch abseits der Straßen sorgten die Wetterverhältnisse für Turbulenzen. In Oberfranken hat das Sturmtief am Morgen zu mehreren Stromausfällen im Energienetz des Bayernwerkes geführt. Ab 6 Uhr waren rund 4500 Haushalte kurzzeitig ohne Strom, nach 8 Uhr waren die meisten davon wieder versorgt. In Gefrees waren 800 Häuser davon betroffen. Die Stromausfälle wurden ebenfalls von Bäumen oder Ästen verursacht, die durch starke Windböen umknickten oder abbrachen und in die Mittelspannungsfreileitungen fielen.
Servicetechniker waren in der Region unterwegs, um in Zusammenarbeit mit der zentralen Netzleitstelle Störungsorte ausfindig zu machen und so eine schnelle Wiederversorgung zu gewährleisten.
Rechtstipp
Schadensersatz kann drohen
Ulrike Kirchhoff, Vorstand von Haus & Grund Bayern, klärt über Rechts- und Versicherungsfälle auf, die durch Naturgewalten ausgelöst werden können. Sie weist auf Folgendes hin:
Wenn ein Baum im eigenen Grundstück umfällt und dabei Menschen oder Gegenstände auf einem Nachbargrundstück einen Schaden davontragen, dann können dem Grundstückinhaber Schadensersatzansprüche drohen. Immobilieneigentümer seien durch die Wohngebäudeversicherung vor finanziellen Schäden durch Stürme geschützt.
Bestehe jedoch eine nachweisbare Vorbeschädigung an einem umgestürzten Baum, könne der Besitzer als möglicher Schadenverursacher unter Umständen haftbar gemacht werden. Wichtig sei deshalb, - betont Ulrike Kirchhoff - dass Grundstückeigentümer regelmäßig prüfen, ob Bäume schief, morsch oder gefährlich hoch seien.