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Stuart, der blinde Passagier


Autor: Katrin Geyer

Kulmbach, Freitag, 14. August 2020

Auf Internetplattformen wird viel Unsinn geschrieben. Manchmal haben sie aber doch auch ihre Vorzüge.
Symbolbild: Archiv


Hund entlaufen!" - "Katze vermisst!" - "Wer hat unsere Landschildkröte gesehen?" Solche Meldungen finde ich bei meinen täglichen Facebook-Streifzügen immer wieder. Und immer wieder fasziniert es mich, wie schnell und in welcher Zahl solche Meldungen dann "geteilt" werden. Die Solidarität unter den Tierfreunden scheint groß zu sein.

Neulich kam mir wieder so ein Foto unter: Ein niedliches, winzigkleines Katerchen war im Einkaufszentrum "Fritz" gefunden worden. Nun wurden die Besitzer gesucht.

Weil wir erst kurz zuvor ein Katzen-Findelkind aus unserem Garten dank Internet-Unterstützung wieder an die überglücklichen Besitzer hatten zurückgeben können, teilte diesmal auch ich diesen Beitrag. Wenige Stunden später hatte ich eine Nachricht in meinem Postfach: "Das ist unser kleiner Stuart!" Die Absenderin: Eine Urlaubsbekanntschaft, acht Jahre her, kein Kontakt seither. Sie wohne jetzt in Stammbach. Ihre Schwägerin arbeite in Kulmbach und parke immer im "Fritz", erzählte sie. Kater Stuart war wohl unbemerkt ins Auto geraten und als blinder Passagier von Stammbach nach Kulmbach gefahren. Wie er dort, wiederum unbemerkt, sein "Taxi" verlassen konnte, war nicht mehr zu klären. Der Kater hüllte sich in Schweigen.

Die Familienzusammenführung klappte dann problemlos. Da hatte Social Media doch auch mal gute Seiten. Ausnahmsweise.