Strommasten müssen in Kulmbach weichen
Autor: Sonny Adam
Kulmbach, Donnerstag, 03. Juli 2014
Mit einem 40-Tonnen-Kran wurden am Mittwoch in Kulmbach zwei riesige Strommasten gesetzt. Aus dem Einzugsgebiet der künftigen Hochwasserfreilegung werden dafür einige andere verschwinden. Die weitere Trasse wird unterirdisch verlegt.
Spektakuläre Aktion im Zuge der Hochwasserfreilegung an der Flutmulde: Mit einem 40-Tonnen-Kran hat die Bayernwerk AG gestern zwei neue 18 Meter hohe Strommasten aufgestellt. Weitere werden nicht folgen, weil das Kabel in Richtung Umspannwerk Ängerlein unter der Erde weitergeführt werden soll.
Schräg hängt der 18-Meter-Mast an dem Ausleger des gelben Krans. "Die Masten sind ein Leichtgewicht", sagt Thomas Balzar von der Bayernwerk AG. Obwohl er Leiter des Bereichs Netzbau für den Bereich Kulmbach ist, schaut Balzar selbst fasziniert dem Schauspiel der fliegenden Masten zu.
Im Nu bleiben auch zahlreiche Fahrradfahrer auf dem Weg stehen, der entlang der Flutmulde führt. Denn so ein Schauspiel sieht man nicht alle Tage.
Zwei Strommasten müssen neu errichtet werden, um die Kabel des Gittermastes hinter der Gaststätte "Zum Hähnchenwirt" aufzunehmen. Die alten Masten rechts des Radweges würden im Bereich der Hochwasserfreilegung stehen, müssen also weichen. "Aber wir haben schon vom Ängerlein her die Kabel unterirdisch verlegt", erklärt Balzar die Details.
Letztlich werden im Zuge der Hochwasserfreilegung mehrere Masten fallen und nicht wiederkehren. "Das ist natürlich auch im Sinne der Anwohner", sagt Balzar.
Die beiden neuen Masten werden die 110-KV-Leitungen des großen Gittermastes aufnehmen und mit der neuen Erdverkabelung verbinden. Einfach direkt den Gittermast an die Erdkabel anzuschließen würde wegen der hohen Zugkraft nicht funktionieren. Dann würde sich der Gittermast neigen, erklärt Balzar. Deshalb ist das aufwändige Prozedere nötig. Insgesamt sind 9000 Meter Kabel unter der Erde verlegt, und das obwohl die Strecke, die es zu überbrücken gilt, gerade einmal 1200 Meter lang ist. Die Kabel sind in den letzten Wochen mit Spülbohrungen und einem Pflug besonders umweltschonend eingebracht worden.
Die beiden neuen Masten werden erst einmal provisorisch in die mehrere Meter tiefen Fundamentlöcher gesetzt. 33 Kubikmeter Beton sollen sie halten, das Ganze muss mindestens drei Wochen aushärten. Damit sie auch bis zur vollständigen Aushärtung sicher stehen, werden die mit per Hand eingeschlagenen Erdnägeln und mit langen Stahlseilen gesichert. Vier Seile pro Mast sind nötig. Mit purer Manneskraft zurren sie die Arbeiter est. Eine anstrengende Arbeit.
Erst in einigen Wochen wird die eigentlich Umspannung erfolgen. Denn der Beton muss richtig fest sein. Die Masten werden von einer Spezialfirma erstellt und geliefert. Sie müssen extreme Belastungen aushalten.
Spektakulär wird es noch einmal, wenn die alten Masten abgebaut werden. Doch das, so Balzar, wird erst nach der Sommerpause geschehen.