Druckartikel: Stromleitungen in Windischenhaig wandern in die Erde

Stromleitungen in Windischenhaig wandern in die Erde


Autor: Jürgen Valentin

Windischenhaig, Donnerstag, 08. Juni 2017

In Teilbereichen des Kulmbacher Stadtteils Windischenhaig wird derzeit eine 20-KV-Starkstromleitung verlegt - und zwar unterirdisch.
Um die Kabel im Verteilerkasten anschließen zu können, musste die Straße gequert werden. Deshalb war die Straße im Windischenhaiger Neubaugebiet "Am Bühl" am gestrigen Donnerstag nicht passierbar. Foto: Jürgen Valentin


Drei monströse Kabeltrommeln mit armdicken, schwarz ummantelten Leitungen. Daneben ein größerer und ein kleinerer Bagger. Der eine dient zum Transport von Pflastersteinen, Sand und Füllmaterial, aber auch zum Abrollen der Kabeltrommeln. Mit dem anderen wird im Gehweg ein Graben ausgehoben und nach dem Einbringen der drei Leitungen wieder verfüllt.


Bis Ende Juli wird gebaut


Es lässt sich leicht erahnen, um welche Art von Baumaßnahme es sich handelt, die seit gut drei Wochen im Kulmbacher Stadtteil Windischenhaig durchgeführt wird. Die Stromnetz Kulmbach GmbH & Co. KG, die seit Januar 2017 das Stromnetz und damit auch die Versorgung im Stadtgebiet von der Bayernwerk AG übernommen hat, lässt in Teilbereichen von Windischenhaig eine 20-KV-Starkstromleitung verlegen.

Noch einige Tage sind die Arbeiter der Fränkischen Baugesellschaft (FBG) im Neubaugebiet "Am Bühl" beschäftigt, bis der Kabelstrang an dem vorgesehenen Verteilerkasten an- und somit der Stromkreis wieder geschlossen ist. Danach wird am anderen Ende von Windischenhaig weiter gegraben, verlegt und wieder zugeschüttet.
Ende Juli sollen die umfangreichen Arbeiten beendet sein. Mutmaßungen, wonach im Zuge der Baumaßnahme auch die noch vorhandenen Dachständer auf einigen älteren Häusern in Windischenhaig durch eine Erdverkabelung ersetzt werden, sind allerdings nicht richtig. Diese Modernisierung steht zwar auch auf der Agenda der Stromnetz Kulmbach GmbH, soll allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Rund 180 000 Euro lässt sich die Stromnetz Kulmbach GmbH das Projekt kosten, "um damit auch die Stromversorgung der Stadt Kulmbach zu sichern", wie Geschäftsführer Oliver Voß mitteilt. Die Zuleitung ins Kulmbacher Stromnetz erfolgt dann nicht mehr wie bisher durch die Freileitung zwischen Windischenhaig und Hitzmain, sondern unterirdisch.


Masten werden überflüssig


Nach der Fertigstellung der Erdverkabelung werden acht Betonmasten überflüssig, über die bislang die Stromzuführung ins Stadtgebiet erfolgt. "Die Masten wurden 1961 errichtet und sind mittlerweile sanierungsbedürftig", erklärt Voß. Zwar sei die Erdverkabelung teurer als Freilandleitungen, dafür aber weniger störanfällig.

In rund 80 Zentimetern Tiefe werden die Kabelstränge in Teilabschnitten von 10 bis 15 Metern verlegt. Dass sich die Unannehmlichkeiten für die Anwohner, deren Zufahrten teilweise blockiert werden, in Grenzen halten, ist hauptsächlich ein Verdienst der Mitarbeiter der Bayreuther Elektrofirma, die sehr bemüht sind, die Belastungen erträglich zu halten.