Streit um Photovoltaik-Anlage: Petitionsausschuss in Kupferberg
Autor: Jürgen Gärtner
Dörnhof, Montag, 10. Dezember 2018
High Noon in Kupferberg: Am Montag hatte sich der Petitionsausschuss des bayerischen Landtags in der Bergwerksstadt angekündigt.
Grund: der Bau der umstrittenen Photovoltaik-Analage bei Dörnhof. Vom Petitionsausschuss war allerdings Rainer Ludwig (FW) aus Kulmbach der einzige Vertreter.
Dafür waren seine Landtagskollegen Inge Aures (SPD) und Martin Schöffel (CSU) ebenso dabei wie Landrat Klaus Peter Söllner (FW), Vertreter der Staatsregierung und der Regierung von Oberfranken, Verwaltungsmitarbeiter sowie Gegner und Befürworter des Vorhabens.
Zunächst kam es zu einem Treffen im Rathaus. Dort wurden noch einmal die Argumente der Gegner und Befürworter ausgetauscht. "Da war nichts Neues dabei", erklärte Bürgermeister Alfred Kolenda (UKW) im Nachgang zu der Zusammenkunft. Er verwies darauf, dass Seitens der Stadt rechtlich alles einwandfrei abgewickelt wurde. Das sei auch bei der Zusammenkunft wieder bestätigt geworden.
Lediglich beim Blendgutachten beziehungsweise der Blendwirkung auf die Rinder auf benachbarten Weiden prüfe das Landwirtschaftsministerium noch einmal die Lage. "Es kann keiner be- oder widerlegen, dass die Tiere geblendet werden", so sein Fazit.
Zudem wies der Bürgermeister die Kritik zurück, dass das Gutachten ohne vorherigen Ortstermin erstellt wurde. Das sei gängige Praxis, betonte Alfred Kolenda. Die Fachleute würden mit Daten arbeiten, die das ganze Jahr über gesammelt wurden. Ein Ortstermin gebe dagegen nur den Eindruck eines einzigen Tages wider. Und der sei an einem bewölkten Dezembervormittag ein anderer als an einem sonnigen Sommertag.
Kolenda ist durchaus bewusst, dass das Projekt einen Eingriff in die Natur darstellt. "Aber wir haben uns das gut überlegt."
Und was ihn dann doch etwas ärgert: "Da werden im Landtag Gesetze gemacht, damit solche Vorhaben umgesetzt werden können - und dann stehen die Landtagsabgeordneten nicht dahinter", kann er sich einen Seitenhieb in Richtung der örtlichen Vertreter nicht verkneifen.