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Streichtrio "Tre Archi" gastiert in Thurnau


Autor: Katharina Müller-Sanke

Thurnau, Montag, 07. Oktober 2013

"Da waren wir doch schon mal!" Stefan Teschner, Ulrich Schneider und Christoph Spehr sind sich einig, als sie das Kutschenhaus betreten. Als Trio "Tre Archi" - drei Bögen - gaben sie das erste Konzert auf Einladung von Kultur in Thurnau nach der Sommerpause.
Das Trio "Tre Archi" begeisterte sein Publikum im Kutschenhaus des Thurnauer Schlosses. Foto: Katharina Müller-Sanke


Die drei Streicher spielen hauptberuflich im Philharmonischen Orchester Nürnberg. Mit diesem Ensemble waren sie bereits vor acht Jahren im Schloss. Beim Betreten des Kutschenhauses wurde ihnen das schnell wieder bewusst. "Eine sehr schöne Atmosphäre und Akustik", freut sich Stefan Teschner.

Vorgetragen wurden am Sonntag drei Werke von Franz Schubert, Ludwig van Bethoven und Ernst von Dohnányi. Letzterer hatte, bis er 17 Jahre alt war, bereits 70 Werke geschrieben. Als er die Serenade für Streichtrio schrieb, die Tre Archi am Sonntag vortrug, war er gerade 25. Auch wenn die Künstler einige Jahre oder gar Jahrzehnte älter sind, springt die jugendliche Leichtigkeit gleich über.

Seit rund 20 Jahren stehen die drei Künstler mit dem Philharmonischen Orchester, aber auch als Trio Tre Archi gemeinsam auf der Bühne. Diese Abgestimmtheit aufeinander ist sofort spürbar. "Wir können auch spontan im Stück mal etwas ausprobieren, manchmal hat einer von uns einen Einfall, dann ist es natürlich wichtig, dass die anderen gleich mitmachen. Wir kennen uns gegenseitig und können aufeinander eingehen, fast wie ein altes Ehepaar!"

Nur eben zu dritt. Auch wenn die Darstellungsform Quartett im Gegensatz zum Trio die weitaus beliebtere und bekanntere ist. Tre Archi belehrt die Zuhörer eines Besseren: Das Streichertrio steht dem Quartett in nichts nach. Das hat offenbar schon Beethoven so empfunden. Im Frühwerk Ludwig van Beethovens nehmen Streichtrios einen prominenten Platz ein. Unter den Opera 1 bis 10 sind allein drei Trios vorbehalten. Schon die Beethoven-Biographie von Thayer/Riemann vermerkt. "Keines von den bisherigen Werken kann sich an Schönheit und Neuheit der Erfindung, Geschmack der Ausführung, Behandlung der Instrumente usw. mit diesen Trios messen; sie überragen im ganzen sogar auch die bald nachher erschienenen Quartette."

Dargebracht vom Trio Tre Archi, kann man dieses Kompliment durchaus nachempfinden.