Stichwahlen auch in Thurnau und Neudrossenfeld
Autor: Jürgen Gärtner
Neudrossenfeld, Sonntag, 16. März 2014
Neben Marktleugast kommt es im Landkreis Kulmbach zu zwei weiteren Stichwahlen. Auch in Thurnau und Neudrossenfeld müssen die Bürger erneut zur Urne. Lesen Sie hier die ersten Statements von Dietmar Hofmann und Martin Bernreuther (Thurnau) sowie Harald Hübner und Björn Sommerer (Neudrossenfeld).
Harald Hübner, der Neudrossenfelder CSU-Kandidat, der von den Freien Wählern mitgetragen wird und 43,22 Prozent erzielte, muss sich in 14 Tagen noch einmal dem Votum der Bürger stellen. "Bei drei Kandidaten habe ich als Bester abgeschnitten. Ich hoffe, das ist ein Zeichen", sagte er. Bei drei Bewerbern sei vorauszusehen gewesen, dass keiner gleich die absolute Mehrheit bekommen würde. Er sprach von einem Achtungserfolg für die SPD und einem guten Ergebnis für Björn Sommerer.
SPD gibt keine Empfehlung
"Sehr enttäuscht" ist dagegen SPD-Mann Rudolf Bock (25,40 Prozent). "Ich hatte mir als Ziel die 30-Prozent-Marke gesetzt." Für die Stichwahl werde die SPD keine Empfehlung abgeben, erklärte Bock.
Björn Sommerer (31,38 Prozent) bewertet sein Abschneiden als "sehr erfreulich", da es seine Liste "Für unsere Gemeinde" noch nicht lange gibt und er gegen die zwei stärksten Gruppierungen, die CSU und die FW, in die Stichwahl kommt. Die Freien Wähler hätten in den vergangenen Tagen sogar von 80 Prozent für Harald Hübner gesprochen. Nachdem der davon jedoch weit entfernt sei, ist für Sommerer klar: "Jetzt ist alles offen." Er sprach die Hoffnung aus, dass er bis zur Stichwahl auch die SPD-Anhänger von seiner Arbeit auf kommunaler Ebene überzeugen kann. "Denn dort spielt die Partei keine Rolle."
Ebenfalls spannend wird es in zwei Wochen in Thurnau: Denn für Amtsinhaber Dietmar Hofmann (SPD/Offene Liste, 42,08 Prozent) reichte es nicht im ersten Wahlgang gegen Martin Bernreuther (CSU, 39,76 Prozent) und Veit Pöhlmann (FDP-UB, 18,16 Prozent).
"Bei drei Kandidaten und dem Aufwand, den die
Mitbewerber getrieben haben, war ich sicher, dass es zur Stichwahl kommt", sagte Hofmann. Er sei zufrieden, mit dem besten Ergebnis in die Entscheidung zu gehen und enttäuscht, dass "Martin Bernreuther als Kulmbacher fast 40 Prozent bekommen hat". Nun gelte es, die Menschen, die für Veit Pöhlmann gestimmt haben, davon zu überzeugen, das Kreuz bei ihm zu machen.
Martin Bernreuther dagegen sieht, dass "der Wählerwille für den Wechsel" spreche. Er sei als Außenseiter gestartet und deshalb mit dem Ergebnis zufrieden. Wie er nun die kommenden 14 Tage bis zur Stichwahl gestalte, müsse er überlegen.
Das Zünglein an der Waage
Auch wenn er sich nicht so sieht - das Zünglein an der Waage bei der Wahl in Thurnau war Veit Pöhlmann. "Ich wollte aber nicht das Zünglein an der Waage sein, sondern Bürgermeister werden", stellte der Limmersdorfer klar.
Es habe leider keine Überraschung zu seinen Gunsten gegeben, bedauerte er, obwohl er mit dem Ergebnis seiner beiden Gegen-Kandidaten insgeheim schon gerechnet hat: "Ich habe beide gleichauf bei 40 Prozent gesehen."
Ob Pöhlmann, der nicht zum ersten Mal bei einer Bürgermeisterwahl gescheitert ist, noch einmal kandidieren wird? "Die Wahrscheinlichkeit liege nahezu bei 100 Prozent, dass das nicht mehr der Fall sein wird." In den nächsten Tagen werde er nun mit seiner Liste reden, ob für die Stichwahl eine Empfehlung ausgesprochen wird.