Stein-Reich im Grünen: Terrassenbau Schritt für Schritt
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Dienstag, 18. August 2015
Terrassenbau für Sparfüchse Schritt für Schritt: Wie Selbermacher sich mit kleinem Budget große Träume erfüllen können, hat "Die Traumgarten AG" ausprobiert. In den vergangenen Wochen war es extrem heiß auf der Baustelle. Aber das hat den Schwung des Teams nicht gebremst.
Zu einem schönen Garten gehören gemütliche Sitzplätze, möglichst geschützt vor neugierigen Blicken. Klar, dass so etwas auch bei der Traumgarten AG nicht fehlen darf. Schön ist aber leider häufig auch sehr teuer. Was tun, wenn man nur ein kleines Budget zur Verfügung hat? Zwei Wege führen zum Ziel: das benötigte Material günstig einkaufen und möglichst viele Arbeiten selbst erledigen.
Genutzt wird, was da ist
Mit diesem Vorsatz machen wir uns ans Werk. Und wenn wir schon mal dabei sind, sollen es gleich zwei Terrassen werden, von denen eine immer im Schatten liegt, während die andere sonnenbeschienen ist. Beide werden verbunden durch einen Gartenweg. Platz haben wir genug, also müssen wir uns in diesem Punkt nicht bremsen.
Hinsichtlich des Materials entscheiden wir uns für einen Naturstein-Mix. Wir verarbeiten Kalkstein, Sandstein, Granit - gute, langlebige Platten und Pflaster, teilweise gebraucht, die man günstig bekommt, wenn man bei den Firmen Restbestände aufkauft. Von mancher Steinart oder -farbe haben wir nur eine Platte bekommen, von anderen einen halben Lastwagen voll - mit kleinen Macken, aber die stören nicht.
Es muss nicht alles neu sein
Im Gegenteil: Letztlich soll ja alles mit der Natur zu einer Einheit verschmelzen. Bäume, Witterung und Gebrauch werden im Lauf der Zeit ohnehin ihre Spuren hinterlassen.
Schon vor einem Jahr haben wir begonnen, Material zu horten. Gebrauchte Pflastersteine von Freunden sind dabei, ebenso die Restbestände von unseren bisherigen Baustellen. Dicke Plattenstücke werden auf Pflasterstärke zurecht gesägt.
Wir leihen uns einen kleinen Bagger aus. Damit sich der Aufwand lohnt, werden an einem Tag die Flächen für das Fundament beider Terrassen und des Verbindungswegs ausgehoben. Weil wir schon mal dabei sind, baggern wir auch gleich noch eine Grube für einen Teich aus.
Ein Lastwagen kippt uns am nächsten Tag 15 Tonnen Schotter in die Einfahrt, der schubkarrenweise auf den ausgebaggerten Flächen verteilt und mit einer Rüttelplatte festgestampft wird. Ein anstrengender Job, bei dem ich abends weiß, warum ich müde bin.
Im nächsten Schritt ist noch einmal Schaufeln angesagt: 14 Tonnen feinen Splitt benötigen wir zum Verlegen der Steine. Der Terrassenboden selbst wird zum Riesen-Puzzle, denn unsere Spar-Baustelle hat bei allen Vorzügen einen winzigen Haken: Es müssen immer erst passende Stücke gefunden und oft noch mit der Flex zurechtgeschnitten werden. Das dauert.
Schleppen, schaufeln, stampfen
Jedes freie Wochenende der letzten Monate und drei Wochen Urlaub habe ich mit Steine schleppen, Splitt schaufeln, Erde feststampfen und verfugen verbracht - großartig unterstützt von Freunden, die meine Begeisterung für die Gartengestaltung teilen und die Fachkompetenz mitbringen, die mir fehlt.
Es war heiß, es war anstrengend, aber jetzt ist es geschafft: Unsere Mosaik-Terrassen sind fertig, und es ist unbeschreiblich schön, dort zu sitzen.
Dass wir von Anfang einen natürlichen Sichtschutz haben, verdanken wir einer guten Vorplanung. Lange vor dem Baggern haben wir nämlich ein Beet mit Beerensträuchern, Rosen und Obstbäumen angelegt, das die Terrassenfläche umschließt. Ein wenig verloren sah das anfangs aus, mitten auf der Wiese, und so erntete ich manch skeptische Kommentare im Stil von: Hab ihr eigentlich einen Plan bei dem, was ihr da macht?
Ja, haben wir! Die neue Terrasse ist jetzt schön eingerahmt von den jungen Pflanzen, die inzwischen einen ordentlichen Wachstumsschub hingelegt haben. Auf dem ebenfalls in Stein-Patchwork gestalteten Weg dorthin erinnert ein Beton-Segment an die Aktion: Dort haben wir die Fußabdrücke der Beteiligten und ihre Unterschriften verewigt.
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