Statt veganer Würstchen kochen die Emotionen hoch
Autor: Katrin Geyer
Kulmbach, Montag, 26. Februar 2018
"Veggie-Fest" statt Schlachtfest? Dieser Vorstoß der Tierrechtsorganisation Peta hat die User unserer Online-Angebote heftig diskutieren lassen.
Kaum ein Thema hat die User unseres Online-Portals inFranken und unserer Facebook-Seite in den letzten Tagen so kontrovers diskutieren lassen wie der Vorstoß der Tierrechtsorganisation Peta, statt des traditionellen Schlachtfestes in Harsdorf ein "Veggie-Fest" zu feiern. Mehr als 6000 Menschen hat der Facebook-Beitrag dazu erreicht. Viele von ihnen haben ihre Meinung gesagt. Die Bandbreite ist groß: Von uneingeschränkter Zustimmung bis hin zu vehementer Ablehnung war alles dabei. Was uns in der Redaktion verwundert, wenn nicht gar entsetzt hat: Menschen, die sich für vegane Ernährung stark machen, scheinen für einige Kommentaren ein derartiges Feindbild darstellen, dass aus den Beiträgen der blanke Hass aufscheint und bisweilen sogar zu gewaltsamen Aktionen gegen Peta aufgerufen wird. Solche Beiträge haben wir natürlich gelöscht. Uns geht es stets um eine sachliche Diskussion.
Um es vorweg zu nehmen: Die Zahl der Gegner des Peta-Vorschlags überwiegt. So schreibt etwa Peter F.: "Beim Schlachtfest veganer Mist - wie bescheuert muss man eigentlich sein?" Steven K. spricht sogar von "bekloppten Gesundheitsfanatikern", während Petra D. meint, es gehe hier "nicht um Gesundheitsfanatiker, sondern [darum], einfach mal bewusst Fleisch und Wurst zu essen".
Auf unserem Online-Portal inFranken fragt ein Kommentator namens Frankenrächer: "Wer keine Wurst und Fleisch essen will, kann dies ja sein lassen. Aber warum muss man diese Meinung anderen aufzwingen?" Und er macht auch gleich einen konkreten Vorschlag zum Namen des Schlachtfestes: "Wenn der Name 'Schlachtfest' einer Tierrechtsorganisation nicht passt, würde ich wie früher wieder zu 'Grumba' übergehen."
Oliver U. empfiehlt einen Blick auf die Zutatenliste von veganen Würsten, Fleisch und Co. Da könne es einem schon übel werden. "Zumal sehr oft, wie in anderen Produkten auch, Palmfett verwendet wird, was den Orang-Utans gegenüber nicht gerade fair ist. Somit sind vegane Produkte nicht garantiert tierfreundlich."
Aber natürlich gibt es auch Befürworter des Peta-Vorschlags oder solche, die den Vorschlag zumindest nachdenkenswert finden. So meint Kommentator Klunsi: "'Töten kann kein Fest sein.' (Zitat Peta, die Red.) - dies unterstreiche auch ich und steh voll und ganz hinter Peta. Wenn sich mal was grundlegend ändern würde und tierfreie Produkte bei Feuerwehrfesten, Kerwa und Co. anstatt Bratwurst und Steak zu bekommen [wären] würde ich auch mal ein Fest dieser Art besuchen. Man muss kein Leben nehmen, um zu feiern." Und Kommentator Bruozlsupp meint schließlich: "Vielleicht könnte der TSV Harsdorf ja guten Willen zeigen und mal probeweise zusätzlich an einem Stand vegane Produkte anbieten. Dann ließe sich vergleichen, ob und wie diese angenommen werden."
Mehrheit will die Sommerzeit
Ebenfalls ein Aufregerthema war unser Beitrag zum EU-Vorstoß, zu prüfen, ob die zweimal jährlich vorgenommene Zeitumstellung noch zeitgemäß ist. Hier war das Votum der Kommentatoren klar: "Sommerzeit - für's ganze Jahr!" Manchen ist es egal. So wie Userin Brigitte S.: "Hauptsache die Umstellung ist weg." Matthias M. spricht sich für einen Kompromiss aus.Er könnte sich eine dauerhafte Umstellung vorstellen - in Richtung Sommerzeit, allerdings nur eine halbe statt bisher eine ganze Stunde. Damit werde man sowohl denjenigen gerecht, die im Sommer noch lange Abende genießen wollen, als auch jenen die im Winter gerne einen Adventsmarkt besuchen - und dann, wenn es länger hell wäre, wohl die stimmungsvolle Atmosphäre vermissen würden. Mario H. hingegen setzt seine Prioritäten ganz anders. Abschaffen? Er meint "ja" - aber: "Zuerst die GEZ!"