"Stahlzeit" spielt beim Musikfestival in Kasendorf
Autor: Alexander Hartmann
Kasendorf, Freitag, 03. Mai 2013
Der Musikverein Kasendorf feiert vom 8. bis 12. Mai sein 111-jähriges Bestehen mit der Rammstein-Coverband Stahlzeit, den Isartaler Hexen und Volksmusikstars aus Tirol. Vorsitzender Winfried Gräf rechnet mit vielen tausend Besuchern. Über 300 Helfer sind im Einsatz.
Am Freitag haben sie begonnen, die Aufbauarbeiten für ein Fest, das Kasendorf so noch nicht gesehen hat. Mit vielen tausend Besuchern rechnet Winfried Gräf. Gräf ist Vorsitzender des Musikvereins, der vom 8. bis 12. Mai sein 111-jähriges Bestehen feiert. Das Jubiläum ist eingebettet in das Bundesbezirksmusikfest, lockt aber nicht nur mit Blasmusik, sondern auch mit feurigem Rock. Die Rammstein-Coverband Stahlzeit gibt im 2500 Zuschauer fassenden Festzelt im Industriegebiet ebenso ein Konzert wie die Isartaler Hexen sowie die aus Funk und Fernsehen bekannten Tiroler Bands Zellberg Buam, Ursprung Buam und die Jungen Zillertaler. Im Gespräch mit der BR blickt Winfried Gräf auf das Mammutprogramm.
Rammstein hat mit Blasmusik ja wenig zu tun. Warum habt Ihr Euch dafür entschieden, ein für einen Musikverein doch ungewöhnliches Programm auf die Beine zu stellen, das am Mittwoch mit dem Konzert der Tribute-Band Stahlzeit eröffnet wird?
Winfried Gräf: Nach dem wir eine Befragung unter den meist jugendlichen Musikern durchgeführt haben, hat sich schnell herausgestellt, dass Stahlzeit die meisten Aktiven anspricht. Damit war schnell klar, dass wir mit Stahlzeit und einer etwas härteren Musik planen müssen.
War es schwer, die vielen auch aus Funk und Fernsehen bekannten Bands wie die Jungen Zillertaler und Zellberg Buam nach Kasendorf zu holen?
Wenn man mit einer vernünftigen Event-Agentur zusammen arbeitet, ist das kein Problem. Wichtig war es für uns, dass wir die drei Zillertaler Bands an dem vorgegebenen Termin zusammen nach Kasendorf holen. Die Event-Agentur APP hat eine tolle Arbeit geleistet. Ohne deren Hilfe wäre die Veranstaltung sicherlich nicht durchführbar.
Stahlzeit, die Hexen, Die Jungen Zillertaler - das sind alles Bands, die nicht zum Nulltarif spielen. Welches finanzielle Risiko geht der Musikverein ein?
Das Risiko ist gegeben, wie bei jeder anderen Veranstaltung auch. Wenn das Wetter mitspielen sollte, mache ich mir keine großen Sorgen, denn alle Bands haben ihre Fan-Clubs, die nach Kasendorf kommen werden. Für die Zillertaler gibt es sogar Anfragen aus ganz Deutschland.
Ein 2500 Besucher fassendes Zelt wird aufgebaut, über fünf Festtage müssen tausende Besucher abkassiert und verkostet werden. Wie viele - auch externe - Helfer sind da eingebunden?
Die Helferliste ist nahezu endlos. Bei unserer Gesundheitsbelehrung haben wir 215 Personen auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Dazu kommen noch die Helfer, die nichts mit den Lebensmittel zu tun haben, und die Rettungskräfte wie Feuerwehr und Bayerisches Rotes Kreuz. Alles in allem stehen dem Musikverein sicherlich rund 300 ehrenamtliche Helfer zur Seite, die mit ihrem Einsatz einen reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung gewährleisten.
Habt Ihr keine Angst, dass mit den großen Konzerten das eigentliche Bundesbezirksmusikfest am Wochenende untergeht?
Eigentlich hat das Eine mit dem Anderen nichts zu tun. An den ersten drei Tagen wollen wir für alle Bevölkerungsgruppen Konzerte bieten, die gute Laune bringen. Am Samstag und Sonntag liegt ein besonderer Fokus auf dem Wertungsspiel, was unserem Dachverband, dem Nordbayerischen Musikbund, wichtig ist. Hier sind sehr verschiedene Orchester in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen am Start, um ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Am Samstag und Sonntag spielen auch Blaskapellen im Zelt, die so noch nicht in unserer Gegend zu hören waren.
Der Musikverein pflegt internationale Verbindungen, hat beim Blasmusikabend am Samstag Gastkapellen aus dem Burgenland, Südtirol und Kroatien zu Gast. Kasendorf hat ja nicht übermäßig viele Fremdenzimmer zu bieten. Wo übernachten Eure Gäste?
Man darf das Übernachtungsangebot in Kasendorf nicht unterschätzen. Uns ist es gelungen, dass die meisten unserer Gäste in der Gemeinde übernachten können. Darüber freuen wir uns umso mehr, weil das ja auch unsere Freunde sind und wir so wirklich viel Zeit mit ihnen verbringen können.
Der Verein steht vor fünf extrem arbeitsintensiven Tagen. Wie viele Besucher müssen kommen, damit Ihr am Sonntagabend sagen könnt, der Aufwand hat sich gelohnt?
Wir haben vorsichtig kalkuliert. Je nach Veranstaltung rechnen wir mit einer bis zu vierstelligen Besucherzahl. Allein am Sonntag haben sich über 1000 Musiker für den Festzug angemeldet. Wichtiger als die Zahlen ist es, dass viele nach Kasendorf kommen, um Freunde und Gleichgesinnte zu treffen. Wenn das Fest harmonisch ist, sich die Gäste wohlfühlen, dann hat sich der Aufwand wirklich gelohnt.
Die Fragen stellte Alexander Hartmann