Druckartikel: Städtische Vermisstenfälle

Städtische Vermisstenfälle


Autor: Christine Fischer

Kulmbach, Montag, 09. November 2020

Wer kennt das nicht aus den eigenen vier Wänden: wenn man renoviert, aufräumt oder umräumt, können Dinge einfach spurlos verschwinden.
Wo ist Buddy Bär? Foto: BR/Archiv


Das Haus verliert nichts, heißt es zwar immer, und tatsächlich hat man hin und wieder Glück und der vermisste Gegenstand taucht an ganz anderer - eigentlich unmöglicher - Stelle wieder auf. Aber manchmal bleiben Sachen einfach verschollen.

Warum soll es einer Stadt nicht genauso gehen? Zumal wenn - wie in Kulmbach - in den letzten Jahren praktisch an jeder Ecke umgebaut und saniert wurde. Irgendwann ist der Platz, die Straße, das Haus dann fertiggestellt, und plötzlich fällt aufmerksamen Bürgern oder Passanten auf: Da fehlt doch was!

So geschehen mit Buddy Bär, der wegen der Umgestaltung des Eku-Platzes von seinem angestammten Platz vor der Stadthalle (vorläufig) in ein Lager des Bauhofs umziehen musste und prompt von dort verschwand. So geschehen auch mit dem Straßenschild "Waaggasse - bis 1845 Judengasse", das bei der Sanierung des Ratskellers am Marktplatz von der Hauswand abmontiert wurde und seitdem unauffindbar ist.

Im Fall von Buddy Bär wissen wir: Die Fahndung läuft noch! Und zum verschollenen Straßenschild können wir vermelden: Die Stadt hat mittlerweile Ersatz bestellt, in wenigen Wochen soll ein neues Schild angeschraubt werden. Wetten: Sobald das hängt, taucht das alte Schild wieder auf! Denn warum soll es einer Stadt anders gehen als uns Zuhause?