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Stadtwerke Kulmbach sind bald Stromlieferant


Autor: Alexander Hartmann

Kulmbach, Mittwoch, 22. Juli 2015

Die Kulmbacher Stadtwerke und die Bayernwerk AG arbeiten künftig in der Energieversorgung zusammen. Die Stadtwerke werden dann auch Stromlieferant. Die Kunden könnten über die Entgelte profitieren.
Die Stadt Kulmbach kooperiert mit der Bayernwerk AG beim Betrieb des Kulmbacher Stromnetzes. Ab 2017 wollen die Stadtwerke auch Strom liefern. Fotos: Alexander Hartmann


Die Stadt Kulmbach wird ab 2017 Strom liefern. Am Mittwoch wurde im Rathaus ein sogenannter Konsortialvertrag unterzeichnet, der die Zusammenarbeit der Stadtwerke mit der Bayernwerk AG bei der Stromversorgung besiegelt. Die Stadtwerke beteiligen sich demnach zum 1. Januar 2017 mehrheitlich an der vor kurzem gegründeten Stromnetz Kulmbach GmbH & Co KG, die das Elektrizitätsverteilnetz im Stadtgebiet betreiben wird.

Für 2,8 Millionen Euro

Für eine Beteiligung in Höhe von 51 Prozent werden 2,8 Millionen Euro an Bayernwerk gezahlt. Die neue Gesellschaft hat ihren Sitz im Stadtwerke-Gebäude in der Hofer Straße. Die kaufmännische Betriebsführung übernehmen die Stadtwerke, für die technische Leitung ist nach wie vor das Bayernwerk zuständig.

Von einer entscheidenden Weichenstellung für die Stadtwerke in einer Zeit, in der der Bereich der Energieversorgung immer mehr an Bedeutung gewinne, sprachen Stadtwerke-Leiter Stephan Pröschold und OB Henry Schramm (CSU). "Die Energieversorgung vor Ort kann nun nun verantwortungsbewusst mitgestaltet werden", sagte Schramm. Die Stadtwerke wollen die Investition unter anderem durch den Stromverkauf und Gewinnanteile, die die Gesellschaft erhält, refinanzieren.

Ziel sei es immer gewesen, eine gute technische Lösung zu finden, "damit die Versorgungssicherheit gewährleistet bleibt". Wichtig sei es auch, dass das wirtschaftliche Risiko für die Stadtwerke überschaubar ist. "Beides haben wir erreicht", erklärte Schramm, der auch Vorsitzender des Werkausschusses ist und mitteilte, dass die Bayernwerk-Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze behalten.

"Kulmbacher Lösung"

Von einer "Kulmbacher Lösung" sprach Reimund Gotzel, der Vorstandsvorsitzende des Bayernwerks. "Wir freuen uns, dass wir ein bedeutender Energiepartner für Kulmbach bleiben. Unser Know-how im Netzbetrieb bringen wir gerne ein, um weiter eine hohe Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Kulmbacher Energiezukunft mitzugestalten", stellte Gotzel fest.

Hoffnung für die Kunden

Die Stadtwerke übernehmen 2017 einen Anteil von 51 Prozent am Netzbetrieb. "Es gibt die Option, nach zehn Jahren 73,9 Prozent und nach 20 Jahren 100 Prozent zu übernehmen", so OB Henry Schramm. Wie Stephan Pröschold ausführte, sei es das Ziel, die Stromentgelte für die Kunden zumindest gleich zu halten. "Es wäre natürlich schön, wenn wir günstigere Entgelte anbieten könnten", betonte der Stadtwerkeleiter, der wie Reimund Gotzel keine Prognose abgeben konnte, den Stromkunden aber Hoffnung machte. "Tendenziell könnten die Entgelte sinken", sagte der Bayernwerk-Vorstand, der mit Henry Schramm und Stephan Pröschold den Vertrag mit einer Unterschrift besiegelte.