Stadtsteinachs Masterplan für eine gute Zukunft
Autor: Dagmar Besand
Stadtsteinach, Dienstag, 09. April 2019
Nach einem Jahr Analyse und Ideensammlung steht das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für Stadtsteinach.
Die Herausforderungen sind vielfältig: Leerstände, demografischer Wandel, Umgestaltung einer nach dem Umgehungsbau verkehrsberuhigten Innenstadt, Sanierung historischer Bausubstanz, Wohnungsbau, Tourismus, E-Mobilität. Wo fängt man da an? Und wie erreicht man mit überschaubarem Aufwand die besten Ergebnisse?
Um Antworten auf diese Frage zu finden, hat die Stadt Stadtsteinach ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) in Auftrag gegeben. Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich eine Art Masterplan, wie die Stadt das Beste aus ihren Möglichkeiten machen und langfristig von gezielten Investitionen profitieren kann.
Ein Jahr lang hat das Regionalbüro Nürnberg der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) das Konzept erarbeitet. Gebietsleiter Alexander Eberl stellte den Stadträten im Rahmen der Haushaltssitzung den vorläufigen Abschlussbericht vor. Analysiert wurden darin die Stärken und Schwächen der Kommune und die daraus abgeleiteten sinnvollen Maßnahmen für die nächsten Jahre.
Es ist ein großer Wurf, der alle Lebensbereiche abdeckt. Wohnen, arbeiten, einkaufen, Bildung und Freizeit, Tourismus und Verkehr, Bevölkerungsentwicklung, Umwelt, Versorgungseinrichtungen. Alles wurde unter die Lupe genommen und mit konkreten Vorschlägen unterfüttert. Dazu gibt es jeweils eine Kosten- und Finanzierungsübersicht, denn letztlich nützt ohne Geld das schönste Konzept nichts.
Zwei Dinge rät der DSK-Experte den Stadtsteinachern: sich erstens für das Stadtumbaumanagement professionelle Unterstützung zu holen, weil dies die Verwaltung nicht allein stemmen könne, und zweitens auf eine kontinuierliche Bürgerbeteiligung Wert zu legen, beispielsweise bei der Stadtparkgestaltung und der Entwicklung rund um den Marktplatz.
Vieles habe man schon auf den Weg gebracht und auch im Haushalt verankert, so Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD): "Wir können ab September jedem Kind in Stadtsteinach einen Krippenplatz anbieten, der Abbruch der Anwesen am Mühlbach ist erledigt, erste Vorbereitungen für die Neugestaltung des Stadtparks getroffen. Außerdem investieren wir in alle städtischen Einrichtungen. "Warum machen wir das alles? Wir wollen uns weiterentwickeln!"
Die Diskussion über das 140 Seiten starke Konzept vertagten die Räte zu vorgerückter Stunde. Die Mammut-Sitzung mit Verabschiedung des Haushalts und weiteren Tagesordnungspunkten ließ dafür zu wenig Raum. Es wurde beschlossen, sich bei einer Sondersitzung Mitte Mai ausschließlich der Stadtentwicklung zu widmen.