Stadtsteinacher können wieder einkaufen wie bei Oma Winterstein
Autor: Dagmar Besand
Stadtsteinach, Mittwoch, 05. Sept. 2018
Steffi Friedrich ist mit dem Schreibwarengeschäft ihrer Großeltern aufgewachsen. 16 Jahre nach der Schließung eröffnet sie mit ihrem Mann den Laden neu.
Generationen von Stadtsteinachern haben hier ihre Hefte und Stifte für die Schule, Büro- und Bastelmaterialien gekauft. Für Steffi Friedrich war der Laden ihrer Großeltern in der Alten Pressecker Straße 13, direkt gegenüber der Schule, ein zweites Zuhause: Schon als kleines Kind war sie immer hinter dem Tresen von Schreibwaren Winterstein zu finden, als Jugendliche half sie ihrer Oma in jeder freien Minute. "Es war immer mein Traum, den Laden eines Tages zu übernehmen und ihn im alten Stil weiterzuführen", erzählt sie.
Zu jung für den großen Traum
Doch daraus wurde zunächst nichts. Kuni Winterstein, die nach dem frühen Tod ihres Mannes Willi das Geschäft alleine weiterführte, schloss den Laden zum Jahresende 2002 im Alter von 74 Jahren. Die Enkelin war da gerade 17 Jahre alt. Zu jung für eine Nachfolge. Sie wurde Arzthelferin und arbeitete einige Jahre in diesem Beruf.
Doch der Jugendtraum hat sie nie verlassen, und jetzt erfüllt ihn sich die 33-Jährige - mit tatkräftiger Unterstützung ihres Mannes Mike. Das Sortiment des Ladens wird dem früheren gleichen: Neben Schreibwaren, Bastel- und Büroartikeln gibt es auch Getränke, Süßigkeiten, Zeitungen, Zeitschriften, Dekoartikel und Tabakwaren und im Sommer auch Eis - "ganz wie früher bei meiner Oma". Dazu kommt ein DHL-Paketshop.
Ein kleines Fachgeschäft in Stadtsteinach zu eröffnen, in einer Zeit, in der gleich mehrere Geschäfte im Ort schließen, ist ein mutiger Schritt. Doch das Ehepaar Friedrich ist überzeugt, dass das Konzept Zukunft hat.
Mit besonderem Service punkten
"Wir setzen auf Service und versuchen, möglichst alle Wünsche unserer Kunden zu erfüllen. Wir bauen den Laden so auf, wie er früher war."
Steffi Friedrich wird engen Kontakt zur Grund- und Mittelschule halten und möchte auch Eltern von Schulkindern das Leben erleichtern. "Sie können zum Beispiel gerne eine Liste mit all den Dingen abgeben, die sie benötigen und später einfach die fertig gepackte Tasche abholen."
Kleine Geschäfte müssen etwas Besonderes bieten, weiß Steffi Friedrich. Sie wünscht sich, "dass der Laden wieder so geliebt wird wie früher". Deshalb werkelt die 33-Jährige mit ihrem Mann, der in Kulmbach bei der Firma Glex Dimplex arbeitet, in jeder freien Minute im Geschäft. Das Ehepaar hat bei der Renovierung viel selbst gemacht und legt Wert auf liebevolle Details. Stifte werden in hübsch gestalteten Dosen präsentiert, Süßigkeiten in einem Körbchen auf dem Tresen. Ganz wie einst.