Stadtsteinacher hoffen auf mehr Ruhe
Autor: Sonja Adam
Stadtsteinach, Sonntag, 07. November 2021
Bevor die Umgehung Stadtsteinach am Freitag freigegeben wird, durften sie Interessierte gestern schon einmal erkunden - zu Fuß.
Sabine Kolb und Elisabeth Schübel stehen unter der neuen Brücke bei der Pressecker Straße und stoßen im Trockenen mit ihren zwei Tassen an. Passend zum Wetter gönnen sich die beiden einen heißen Caipirinha. "Der Bau der Ortsumfahrung begleitet mich mein ganzes Leben lang. Dass die Straße jetzt fertig ist, muss man feiern", sagt Elisabeth Schübel.
Auch Sabine Kolb freut sich unverhohlen: "Für mich ist das absolut super. Wenn der Verkehr über die neue Straße läuft, dann haben wir in der Siedlung endlich Ruhe", sagt Kolb. Ihr Mann Reinald geht sogar noch weiter: "Wenn am Freitag die Straße für den Verkehr freigegeben wird, dann ist das für mich ein Feiertag. Das wird gefeiert. Endlich ist die Hainberg-Siedlung dann den Schwerlastverkehr los", sagt er. Zwei Mal pro Woche hat Reinald Kolb die Baustelle inspiziert, um sich vom Fortgang zu überzeugen. Jetzt ist er einfach nur glücklich.
Noch ein bisschen Geduld
Beim Tag der offenen Straße hatte das Staatliche Bauamt am Sonntag Übersichtskarten von der Mammutbaumaßnahme aufgehängt. Jan Oertel und Philip Wagner standen allen Interessierten Rede und Antwort.
"Fertig ist die Straße noch nicht. Wir bauen jetzt noch die Schindelbachbrüche. Deshalb muss ab dem 15. November die Anschlussstelle Stadtsteinach-Nord gesperrt werden", erläuterte Oertel und bat um ein bisschen Geduld. Zwar sei die Anfahrt zum Rewe-Markt dann von Norden her etwas komplizierter. Doch auch diese Maßnahme sei nur vorübergehend und solle bis Ostern vollendet sein.
"Für Stadtsteinach beginnt jetzt eine neue Ära", freute sich Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD) und strahlte übers ganze Gesicht. Auch wenn die Stadt nicht Träger der Maßnahme war, so hat Wolfrum den Bau der Ortsumfahrung immer befürwortet. "Wir werden eine Entlastung von 99,9 Prozent bekommen. Wir wollen natürlich den Stadtkern aufpeppen - aber das wird nicht von heute auf morgen gehen", sagte der Bürgermeister und mischte sich unters Volk.
"Wahrscheinlich werde ich die neue Straße mehr hören als die alte", sagt Ernst Fichtner, der beim Hochofen wohnt. Trotzdem ist er ein Befürworter der Umgehung.
Geführter Spaziergang
Noch nicht komplett fertig ist der Wall. Er wird durch die Grabungen, die für die Schindelbachbrücke getätigt werden, weiter fortgeführt. Bei einem geführten Kurzspaziergang beantworteten Jan Oertel, Philip Wagner und Roland Wolfrum alle Fragen.