Stadtsteinach hat viel Potenzial
Autor: Klaus Klaschka
Stadtsteinach, Dienstag, 09. Juli 2019
Wie soll der Ort - vor allem nach dem Umgehungsbau - künftig aussehen? Nach einer ausführlichen Analyse wurden jetzt erste Ergebnisse vorgestellt.
Seit etwa einem Jahr ist Stadtsteinach um ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) bemüht. Darin geht es um die generelle Strategie, wie sich Stadtsteinach weiterentwickeln soll - nicht nur, aber insbesondere nach Fertigstellung der Umgehungsstraße, wenn die Stadt nicht mehr durch Schwerlastverkehr belästigt ist, aber auch Auswärtige dann nicht mehr durch, sondern an Stadtsteinach vorbeifahren werden.
Mit einer umfassenden Analyse der Situation der Stadt hatte der Stadtrat die Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) und für die Mikrostruktur die Beratungsgesellschaft Standort Kommune (SK) beauftragt. Das Konzept ist nun fertig. Alexander Eberl (DSK) und Wilfried Weisenberger (SK) trugen dieses dem Stadtrat am Montagabend in einer Sondersitzung vor. Beschließen wird der Stadtrat das Konzept in seiner nächsten Sitzung am Montag, 15. Juli.
Die "Schwächen" in der Stadt sind offensichtlich: Geschäfte sind geschlossen, auch die Gastronomie nimmt ab. Der Marktplatz ist tot, allenfalls zugeparkt und eine Engstelle im Begegnungsverkehr. Fußläufig ist der Stadtkern eher gefährlich. Die Schönheiten der Stadt sind versteckt oder bräuchten eine gewisse Pflege beziehungsweise müssten aufgemöbelt werden.
Eisdiele auf dem Marktplatz
So lange die Bundesstraße noch über den Marktplatz führt, mache es wenig Sinn, dort etwas zu ändern. Der Marktplatz an sich habe aber Potenzial. Nach der Verkehrsberuhigung könnten sich dort wieder Geschäfte ansiedeln, die Gastronomie könnte aufgefrischt werden (wenn die Betreiber mitmachen), eine Eisdiele wäre nicht schlecht, man könnte draußen sitzen. Überlegungen dazu gibt es - sobald der Durchgangsverkehr aus der Stadt heraus ist.
Auch der Stadtpark - die Grünfläche zwischen Partheimühle und Sportplatz - habe Entwicklungsmöglichkeiten, so die Analysten. Darüber diskutiert der Stadtrat bereits mit konkreten Ideen. Die Stadtmauer an der Knollenstraße ist historisch, muss aber dringend stabilisiert werden. An der Wehrstraße wäre eine weitere Grünfläche möglich, die bereits konkret geplant ist. Insbesondere die Wasserläufe durch die Stadt sind für Besucher attraktiv, findet Stadtplaner Weisenberger.
Die geschlossenen Geschäfte wieder zu beleben, hielt Weisenberger allerdings wirtschaftlich nicht für sinnvoll. Einzelgeschäfte könnten besser zusammenarbeiten, fehlenden Umsatz durch zusätzlichen Online-Handel kompensieren. Das könne man zwar nicht verordnen, aber in vielen Gesprächen anregen. Dazu bräuchte es in der Verwaltung aber mehr Initiative, sprich: auch mehr Personal, das sich darum kümmert.
Zur optischen Verbesserung der Gebäude gebe es Zuschüsse und Förderungen, auf die man Hauseigentümer aufmerksam machen müsse, ihnen sogar bei der oft umfangreichen Antragstellung helfen müsste.