Stadtsteinach hat nur Geld fürs Nötigste
Autor: Dagmar Besand
Stadtsteinach, Dienstag, 27. Mai 2014
Der Stadt Stadtsteinach geht es hinsichtlich ihrer Steuereinnahmen besser als vielen anderen Gemeinden. Große Sprünge kann sie finanziell trotzdem nicht machen. Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD) stimmt das nachdenklich: "Es bleibt nicht wirklich etwas übrig von unseren Einnahmen."
Die Umlagen bei Landkreis, Verwaltungsgemeinschaft und Schule steigen, der Freistaat kürzt seine Schlüsselzuweisungen, sagte Wolfrum bei der Verabschiedung des Haushalts für 2014. "Ohne den Finanzausgleich wären auch wir pleite." Kreative Lösungen seien nötig, um den Bürgern mehr zu bieten als das Lebensnotwendige.
Dass der Stadt dafür nur bescheidene Mittel bleiben, machte Kämmerer Matthias Stark deutlich. Der Haushalt umfasst ein Gesamtvolumen von rund 5,46 Millionen Euro und stieg gegenüber dem Vorjahr um stolze 17,4 Prozent. Erledigen kann die Stadt ihre Pflichtaufgaben und ein paar kleine Extras wie Spielplätze, Brückengeländer und Treppensanierungen.
Hoffnung auf die Turnhalle
Für große Projekte fehlt dagegen das Geld.
Während SPD-Fraktionssprecher Knud Espig den vorgelegten Haushaltsentwurf als Meisterwerk lobte, mit dem die Verschuldung um 440 000 Euro zurückgefahren werde, bezeichnete CSU-Fraktionssprecher Klaus Witzgall das Zahlenwerk als einen "Haushalt des Verwaltens, nicht des Gestaltens". Er vermisse Ideen für die Zukunft, die Familien und Unternehmen locken, sich in Stadtsteinach anzusiedeln. Außerdem bedauerte er das Einschlafen der Partnerschaft mit Leutenberg, für deren Pflege im Haushalt gerade einmal 100 Euro vorgesehen sind. Trotzdem stimmte die CSU dem Haushalt zu, ebenso wie die Freien Wähler, deren Sprecher Franz Thierauf von einem "Plan mit Hand und Fuß" sprach. Die einzige Gegenstimme kam von Wolfgang Martin (Bunte Liste), der sich mit den Investitionen in die Schulturnhalle nicht anfreunden kann und "lieber kleine Brötchen backen" und den Bau "ertüchtigen" möchte.
Einstimmig verabschiedet wurde dagegen der Wirtschaftsplan der für die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung zuständigen Stadtwerke mit einem Gesamtvolumen von 1,355 Millionen Euro.