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Stadt Kulmbach rückt Schlaglöchern zu Leibe


Autor: Jochen Nützel

Kulmbach, Mittwoch, 11. März 2015

320.000 Euro lässt sich die Stadt in diesem Jahr die Ausbesserung maroder Straßen kosten. Auf der Liste stehen unter anderem der Schwedensteg und die Gustav-Adolf-Straße. Im Mai soll es losgehen.
Auf Höhe von Bauklotz Winkler hat der Schwedensteg ordentlich Schlagseite. Dem Lochfraß wird voraussichtlich ab Mai zu Leibe gerückt. Dabei kommt es eventuell für kurze Zeit zu einer Vollsperrung. Foto: Jochen Nützel


Auf Höhe von Bauklotz Winkler im Schwedensteg macht ein Scheppern hellhörig: Es dringt nicht aus der Lagerhalle, sondern kommt von der Straße: Ein Kleintransporter, beladen mit losen Gerüstteilen, ist eben über ein Schlagloch gerollt. Die Insassen sacken für einen Moment durch wie der Flieger im Luftloch.

"Im Schwedensteg besteht erhöhter Handlungsbedarf", sagte Oberbürgermeister Henry Schramm gestern beim Pressegespräch. Die viel befahrene Zufahrt zur Innenstadt ist Bestandteil der Baumaßnahmen, die im Straßensanierungsprogramm für 2015 aufgelistet sind. 320.000 Euro wurden dafür im Haushalt vorgesehen; der Stadtrat muss in seiner heutigen Sitzung das Paket noch genehmigen. Ende April soll die Vergabe der Aufträge erfolgt sein, Anfang Mai könnte mit der Umsetzung begonnen werden, so Schramm.

Womöglich Vollsperrung nötig

Beim Schwedensteg steht neben einer Erneuerung der Asphaltdecke von der Kreuzung Kronacher Straße bis zum Seniorenwohnheim in der Kurve ferner eine Befestigung der Parkplätze entlang des Bahndamms an; die Stellplätze bekommen dann einen festen Asphaltuntergrund. Laut Schramm könnte es im Zuge der Bauarbeiten nötig werden, für kurze Zeit den Bereich komplett zu sperren.

Über 435 Meter wird sich die Baustelle in der Gustav-Adolf-Straße erstrecken. Die Unebenheiten der Fahrbahn hatten im Winter auch den Räumfahrzeugen zu schaffen gemacht. Zusätzlich zum Einbau der neuen Deckschicht werden die Rand einfassung ergänzt und Entwässerungsrinnen in Stand gesetzt.

Maßnahme drei betrifft die Gemeindeverbindungsstraße von Katschenreuth nach Frankenberg: Vom Ortsende bis zum alten Dorfberg in Frankenberg (Zufahrt Mainzusammenfluss) wird der Asphalt auf rund 400 Metern Länge erneuert. Genau so lang ist der Abschnitt zwischen Höferänger und Lehenthal (kurz vor dem Ortseingang). "Hier wird wir ein neues Verfahren erprobt", erklärte Schramm: Die Oberflächenbehandlung erfolgt mit einer Bitumen-Emulsion, darüber kommt festgewalzter Splitt. "Der Vorteil: Diese Bauweise kostet nur rund ein Drittel."

Kostenersparnis für alle Seiten

Überhaupt sei der geringere Kostenfaktor ein großer Vorzug der Sanierungsvariante: "Die Ergebnisse der Vergangenheit Jahre haben gezeigt, dass die Oberflächensanierung die Straßen nicht nur über Jahre in einen guten Zustand versetzen, sondern auch Stadt und Anliegern Geld spart: der Stadt, weil sie keine erheblich teurere Vollsanierung in Angriff nehmen muss - vorausgesetzt, der Untergrund ist tragfähig; den Bürgern, weil für sie keine Kosten anfallen, wie es sonst über die Straßenausbaubeitragssatzung der Fall wäre. Von kürzeren Bauzeiten und damit geringeren Lärmbelästigungen und anderen Beeinträchtigungen ganz zu schweigen."

Ein Lob sprach er den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs aus: "Die Leute dort arbeiten schnell und aus eigenem Antrieb, so dass Schäden im Griff behalten werden können." In Eigenregie wird laut Schramm der Bauhof in diesem Frühjahr unter anderem Spurrillen in der Eku-Straße beseitigen sowie Frostschäden in der Petzmannsberger Straße beheben.