Staatsstraße Thurnau-Döllnitz: Kommt der Ausbau in zwei Etappen?
Autor: Alexander Hartmann
Thurnau, Dienstag, 21. April 2015
Berthold Hübner vom Staatlichen Bauamt stellt dem Thurnauer Gemeinderat die Pläne für den Ausbau der Staatsstraße Thurnau-Döllnitz vor. Das Gremium will die Maßnahme gleich innerorts fortsetzen. Der Experte rät davon ab.
Unstetige Linienführung, unzureichende Sichtverhältnisse, zu geringe Fahrbahnbreite und unübersichtliche Einmünden - die Liste der Mängel, die die Staatsstraße 2689 zwischen Thurnau und Döllnitz aufweist, ist lang. Der Ausbau der Strecke, auf der im Durchschnitt täglich fast 4000 Fahrzeuge unterwegs sind, ist im Straßenausbauplan des Freistaats deshalb auch im vordringlichen Bedarf eingestuft. Derzeit wird die Entwurfsplanung erstellt, die mit dem Markt Thurnau abgestimmt wird.
Der aktuelle Stand
Berthold Hübner vom Staatlichen Bauamt Bayreuth stellte dem Gemeinderat am Montagabend den aktuellen Stand der Planungen vor. Über die Kosten für das Millionenprojekt konnte er keine Angaben machen. "Da der konkrete Verlauf ja noch nicht feststeht", sagte der Planer. Hübner machte deutlich, dass ein Wunsch des Marktes in den neuesten Entwurf aufgenommen worden ist. Die Anlage eines Geh- und Radweges auf der alten Trasse der Staatsstraße, die künftig neben der Neubaustrecke verlaufen wird.
6,50 Meter breit
Mit dem Neubau der Straße werde die Fahrbahn auf 6,5 Meter verbreitet. Böschungen würden abgetragen, um die Sichtverhältnisse zu verbessern, die Steigungen würden verringert. "Wir brauchen die Zustimmung des Marktes, um die Planungen mit den Trägern öffentlicher Belange abstimmen zu können", wies Hübner auf das weitere Vorgehen hin. Werde der Vorentwurf dann von der Regierung genehmigt, werde aller Wahrscheinlichkeit nach ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet.
Der Schwerlastverkehr
Der Gemeinderat begrüßte die Ausarbeitung des Bauamts. "Die Planung bis zur Einmündung der Jägerstraße ist absolut sinnig", brachte Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) die Meinung des Gremiums auf den Punkt. Das will aber nicht, dass der Ausbau an der Ortsgrenze endet. Wie Bernreuther machte auch Veit Pöhlmann (FDP/UB) deutlich, dass die Straße zeitnah auch innerorts bis zur Bahnhofstraße ausgebaut werden müsse. Es sei das Ziel, den Schwerlastverkehr aus dem Ortskern herauszubringen, der durch die Ausweisung des Gewerbegebiets bei Krumme Fohre weiter zunehmen werde. Dieser sollte Richtung Autobahn-Anschlussstelle West geleitet werden.
Getrennte Maßnahmen
Hübner riet davor ab, den Ausbau auf freier Strecke mit dem innerorts zu koppeln. Dadurch würde der nun geplante Ausbau zwischen Döllnitz und der Einmündung Jägerstraße gefährdet. "Wenn wird das verknüpfen, hemmt das eine Projekt das andere", sagte Hübner und verwies darauf, dass die Trasse innerorts nicht leicht zu beplanen sei und zahlreicher Abklärungen bedürfe. Dieser Teilbereich könne später über einen bestandsnahen Ausbau in Angriff genommen werden.
Das Signal aus Thurnau
Der Gemeinderat will sich in den nächsten Wochen noch einmal mit den neuesten Planungen befassen. "Wir werden dann in der nächsten Sitzung ein Signal an das Bauamt senden", sagte Martin Berneuther.