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Staat gibt Geld für die Sanierung


Autor: Dagmar Besand

Stadtsteinach, Dienstag, 21. März 2017

Stadtsteinach bekommt 270 000 Euro aus dem Kommunalinvestitionsprogramm. Die Stadt finanziert damit die energetische Teilsanierung der Schule.
Das Vordach am Treppenaufgang zum Stadtsteinacher Schulhaus ist eine Wärmebrücke. Es soll im Zuge der energetischen Fassadensanierung abgerissen und ersetzt werden. Foto: Dagmar Besand


Der geplante erste Bauabschnitt der Sanierung des Stadtsteinacher Schulhauses soll jetzt endlich in Angriff genommen werden. Die Stadt hat die Zusage für eine Förderung aus Bundesmitteln bekommen - aus dem Kommunalinvestitionsprogramm (KIP). Diese fiel zwar geringer aus als ursprünglich erhofft, doch sie ermöglicht es, die alte Heizung der Schule durch eine energiesparende neue Pelletheizung mit einer Leistung von 130 kW zu ersetzen, an die auch die neue Turnhalle angeschlossen werden kann. Das erspart den Bau einer separaten Heizung für die Turnhalle.

Allein für die Heizung gäbe es das Geld allerdings nicht. Es müssen auch energetische Verbesserungen am Schulhaus erfolgen. Mit einer entsprechenden Planung hat die Stadt das Bayreuther Architekturbüro Hauck beauftragt. "Sanierungsmaßnahmen wären an vielen Stellen erforderlich", so Architekt Bruno Hauck, der am Montagabend in der Sitzung des Stadtrats die aktuelle Werkplanung vorstellte, auf deren Basis Ausschreibung erfolgt. "Der größte Wärmeverlust entsteht jedoch an der Fassade des Altbaus zur Alten Pressecker Straße hin."


Wärmeverlust übers Vordach


Eine Fassadendämmung und der Fensteraustausch an der Ost- und Nordseite haben deshalb Priorität. Eine verlustreiche Wärmebrücke ist das Vordach beim Treppenaufgang. Dieses soll abgebrochen und durch eine neue, kleinere Überdachung des Eingangsbereichs ersetzt werden. Die Gesamtkosten werden sich auf rund 371 000 Euro belaufen. Für 300 000 Euro gibt es eine 90-prozentige Förderung. Den Rest muss die Stadt selbst finanzieren.

Stadtrat Wolfgang Martin (BL) mahnte wie schon in früheren Sitzungen die Erstellung einer Wärmebedarfsberechnung für das gesamte Gebäude an, um einen Überblick über den tatsächlichen Energiebedarf des Komplexes zu haben.

Finanziell ist die Stadt Stadtsteinach nach jahrelangem striktem Sparkurs wieder auf einem guten Weg, so Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD). Dazu beigetragen haben die vom Freistaat erhaltenen Stabilisierungshilfen. Seit dem erstmaligen Antrag 2013 summieren sich diese Finanzspritzen auf insgesamt 1,75 Millionen Euro.

Um auch 2017 noch einmal eine Chance auf diese Unterstützung zu haben, muss die Stadt bis Ende des Monats die Fortschreibung ihres Haushaltskonsolidierungskonzepts bei der Regierung vorlegen. Wolfrum stellte in der Stadtratssitzung das aktuelle Zehn-Punkte-Programm vor, das vom Gremium einstimmig abgesegnet wurde. Darin wird auf alle Aspekte der Finanzplanung eingegangen, von den Steuereinnahmen bis hin zu Energiesparmaßnahmen, um Ausgaben zu senken.


Aufregung um bissigen Hund


"Die Stabilisierungshilfe hat uns deutlich entlastet", freute sich der Bürgermeister. "Wir konnten unsere Schulen massiv zurückfahren und haben es geschafft, sogar noch mehr Schulden zu tilgen, als wir an Stabilisierungshilfen bekommen haben. Trotzdem konnten wir viele wichtige Projekte umsetzen." 2,4 Millionen Euro Schulden weniger als vor vier Jahren hat die Stadt heute, aktuell sind es noch rund 928 000 Euro. Wolfrum: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir diesen Weg weitergehen können."

Im Anschluss an die offizielle Tagesordnung sprach Karin Witzgall (SPD) eine Diskussion an, die im sozialen Netzwerk Facebook hohe Wellen schlage. Dabei geht es um die Attacke eines nicht angeleinten Hundes gegen einen anderen Hund in Stadtsteinach. Müsste die Stadt aufgrund dieses Vorfalls erneut über Anlein- oder Maulkorbpflicht nachdenken? Roland Wolfrum meint: nein. Das Ordnungsamt sei bereits mit dem Fall beschäftigt und werde entsprechende Maßnahmen ergreifen. "Das ist kein rechtsfreier Raum. Aber wenn ein Individuum sich danebenbenimmt, sollte man das Individuum bestrafen und nicht alle."

Knud Espig (SPD) regte an, sich ein Beispiel an Rugendorf zu nehmen und ebenfalls eine Bürgersprechstunde einzuführen, eventuell unmittelbar vor den Stadratssitzungen. Mehrere Räte, darunter Wolfgang Heiß (CSU) und Franz Schrepfer (FW), bezweifelten, dass dieses Angebot angenommen würde.

Man einigte sich darauf, die Rugendorfer Erfahrungen abzuwarten und zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal über eine probeweise Einführung nachzudenken.