VfR Katschenreuth ist heiß auf den ersten Titel
Autor: Christian Schuberth
Weiher, Donnerstag, 03. Januar 2019
Der VfR Katschenreuth war noch nie Kulmbacher Hallenfußball-Stadtmeister. Das soll sich morgen beim 36. Rundschau-Cup ändern.
Der VfR Katschenreuth ist derzeit die Nummer 1 unter den Fußball-Vereinen in der Stadt Kulmbach. Doch Hallen-Stadtmeister war der Klub aus dem Dorf nahe des Mainzusammenflusses noch nie. Das soll sich ändern - bei der 36. Auflage will der Bezirksligist endlich einmal den Rundschau-Cup holen.
Rund 1000 Zuschauer werden am Samstag in der Sporthalle Weiher erwartet. Wer nicht vor Ort sein kann, verpasst aber nichts. Denn wir berichten aktuell ab 11 Uhr auf dieser Seite live vom Rundschau-Cup.
Das sagen die Verantwortlichen der zehn Vereine vor dem Turnier.
VfR Katschenreuth VfR-Trainer Detlef Zenk hat es seinen Spielern überlassen, ob sie in der Halle spielen wollen. "Wir kommen mit einer guten, jungen Truppe", sagt der 56-Jährige. Auch wenn bei so einem Turnier vor allem der Spaß am Kicken im Vordergrund stehen soll, kann Zenk seinen Ehrgeiz nicht verhehlen: "Wir waren noch nie Stadtmeister in der Halle, das wird es mal Zeit. Wir wollen es vor allem besser als im letzten Jahr machen, als wir eine blutleere Leistung abgeliefert haben." Detlef Zenk ist ein Freund des Futsals, "weil das Technische im Vordergrund steht", und findet es deshalb gut, dass es beim traditionellen Hallenfußball "nicht mehr ganz so zur Sache geht wie früher".
VfB Kulmbach Der VfB Kulmbach geht als Titelverteidiger in das Turnier. Der Metzdorfer Trainer Ralf Carl freut sich sehr auf den Rundschau-Cup: "Ich finde, das ist das geilste Event im Jahr - Emotion pur in einer tollen Atmosphäre." Auch der Austausch mit vielen bekannten Gesichtern ist für Carl ein Pluspunkt: "Jeder kennt sich. Das ist eine tolle Kontaktpflege zwischen Spielern, Trainern und Vereinen." Der VfR Katschenreuth und der ATS sind für ihn die Favoriten: "Grundsätzlich sind sie wohl mit den technisch stärksten Akteuren besetzt. Aber wir haben im Finale des Vorjahres gezeigt, was eine Mannschaft mit der richtigen Einstellung alles schaffen kann."
ATS Kulmbach
Ralf Werner Ohnemüller hat den Rundschau-Cup schon fünf Mal gewonnen: als Spieler des ATS Kulmbach (1996), als Trainer des TSC Mainleus (2001) und VfB Kulmbach (2002) sowie als Spielertrainer des TSC Mainleus (2008 und 2009). Morgen peilt er mit dem Bezirksligisten ATS seinen sechsten Streich an. "Wenn möglich, wollen wir das Ding holen", sagt der 52-Jährige, der selbst in der Halle nicht mehr aufläuft. Den BR-Cup bezeichnet Ohnemüller als "willkommene Abwechslung zur stressigen Bezirksliga-Serie", in der für seinen ATS nur der Klassenerhalt zählt. Da ist natürlich die Hallensaison nicht mehr als eine schöne Nebensache. "Die Spieler sollen das Turnier und die Atmosphäre genießen, besonders vorbereitet haben wir uns aber nicht", sagt Ohnemüller, der acht Feldspieler und einen Torwart aufbieten wird. Rückkehrer Kevin Kramarzcyk (zuletzt BC Leuchau), beim Rundschau-0Cup 2014 Torschützenkönig im ATS-Trikot, ist noch nicht dabei. BSC Kulmbach Der BSC Kulmbach kommt morgen mit einer jungen Mannschaft. Die Halle hat für die Blaicher keine Priorität, winkt doch im Freien der Titel in der A-Klasse 6: "Unser Fokus liegt ganz klar auf der Liga. Das oberste Ziel ist für uns deshalb, ohne Verletzungen aus dem Turnier zu gehen", sagt BSC-Spielertrainer Alexander Stamm, der 2004 mit dem SSV Kasendorf das Turnier und auch die Torjägertrophäe gewann. Nichtsdestotrotz möchte er eine engagierte Leistung seiner Spieler sehen: "Der Spaß steht zwar im Vordergrund, aber wir wollen natürlich so weit wie möglich kommen." Favoriten sind für den BSC-Coach der VfR Katschenreuth und ATS: "Die restlichen Teams sind auf ungefähr dem gleichen Niveau." Stamm freut sich, dass das Turnier noch mit Bande stattfindet: "Ich finde den klassischen Modus deutlich interessanter als Futsal." Vatanspor Kulmbach A-Klassist Vatanspor Kulmbach freut sich sehr auf die Stadtmeisterschaft: "Für uns ist das ein sehr wichtiges Ereignis, denn dort können wir uns mit den großen Vereinen in Kulmbach messen und wollen sie auch ins Schwitzen bringen", meint Spielleiter Mehmet Yilmaz. Ziel ist der Halbfinaleinzug: "Wir wollen zumindest die Vorrunde überstehen, dann sehen wir weiter." Favorisiert sind für ihn der ATS und Titelverteidiger VfB. BC Leuchau Der abstiegsbedrohte Kreisklassist BC Leuchau stellt eine gemischte Truppe mit Akteuren der ersten Mannschaft und der Reserve. "Die Stadtmeisterschaft ist immer ein Höhepunkt im Jahr. Natürlich ist für uns die Saison wichtiger, aber wenn wir mitspielen, wollen wir auch das beste Ergebnis rausholen und die großen Teams ärgern", sagt Trainer Torsten Heumann. Als Außenseiter habe Leuchau "nichts zu verlieren". Einen Turnierfavoriten möchte Heumann nicht benennen: "In der Halle reichen oft schon drei oder vier Spieler, die den Unterschied ausmachen." Ob Futsal oder mit Bande - der 44-Jährige mag beide Spielvarianten: "Wenn man eine technisch starke Mannschaft hat, ist Futsal richtig gut. Aber ich denke, auf unserem Niveau passt der klassische Modus einfach besser." SV Burghaig Der Burghaiger Trainer Manfred Sahr will bei der diesjährigen Stadtmeisterschaft einige seiner jüngeren Spieler ins kalte Wasser werfen. "Wir haben ohnehin einige Personalsorgen. Deshalb ergibt es Sinn, unseren jungen Spielern mal die Möglichkeit zu geben, eine Stadtmeisterschaft vor so vielen Leuten zu spielen." Für ihn ist seine Mannschaft ganz klar in der Außenseiterrolle. Dennoch glaubt Sahr, dass sein Team den einen oder anderen Favoriten ärgern kann. Stichwort Favorit: Für ihn sind der VfB Kulmbach und der VfR Katschenreuth die stärksten Teilnehmer. Als Geheimfavorit hat er jedoch den BC Leuchau auf dem Zettel. Für Manfred Sahr und seine Truppe stehen zwei Aspekte bei dieser Stadtmeisterschaft im Mittelpunkt: Spaß haben und verletzungsfrei aus dem Turnier gehen. Beim Thema Hallenfußball und Futsal ist er geteilter Meinung: "Ich sehe in beiden Arten Vorteile, beim Futsal lässt sich technisch viel mehr machen. Der reine Hallenfußball mit Bande und Co. ist für die Zuschauer jedoch attraktiver."
TSV Melkendorf Daniel Sesselmann, Spielertrainer des A-Klassisten TSV Melkendorf, sagt: "Bei so einem tollen Turnier will man natürlich immer so gut wie möglich abschneiden, aber die Konkurrenz ist bereits in der Gruppenphase enorm." Für ihn sind der VfR Katschenreuth und der VfB Kulmbach die Favoriten auf den Titel. Bei all der positiven Atmosphäre steht für ihn ein verletzungsfreier Turnierverlauf im Vordergrund. "Wir haben sowieso schon ein, zwei angeschlagene Spieler, da brauchen wir natürlich nicht noch mehr." Sesselmann fügt an: "Hier unterscheidet sich der Hallenfußball vom Futsal - die Verletzungsgefahr ist einfach größer. Da muss man einfach mehr mit Köpfchen spielen, um sich selbst, aber auch den Gegner, vor unnötigen Verletzungen zu schützen."