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VfB Kulmbach: Werner Thomas mag nicht mehr


Autor: Christian Schuberth

Metzdorf, Montag, 25. Mai 2015

Mitten in die Jubelarie über den geschafften Klassenerhalt in der Fußball-Bezirksliga Ost ließ VfB-Trainer Werner Thomas die Bombe platzen: Nach dem 2:1 gegen den FC Trogen teilte er seinen Kickern in der Kabine mit, dass es sein letztes Spiel war.
VfB-Trainer Werner Thomas (rechts ) unterrichtete nach dem erreichten Klassenerhalt seine Spieler (links Alexander Wachter), dass er aufhört.  Foto: Alexander Muck


Bereits vor dem Schicksalsspiel hatte er sich den VfB-Verantwortlichen offenbart. Dabei hatten beide Seiten im Winter vereinbart, auch in der nächsten Saison zusammen zuarbeiten. Es wäre die achte reguläre Saison für Werner Thomas als VfB-Cheftrainer geworden, nachdem er im April 2007 als "Feuerwehrmann" gekommen war und die Mannschaft zum Klassenerhalt in der Kreisliga geführt hat.

Werner Thomas' Entschluss zum Rücktritt reifte in der vergangenen Woche. Wie er sagt, sei er sich in einem gravierenden Punkt der Zukunftsplanung mit der VfB-Spitze uneins gewesen. "Ich bin rechts gegangen, der Verein links. Ich hatte dann schlaflose Nächte, denn der Verein liegt mir sehr am Herzen. Am Ende musste ich eine Entscheidung treffen", erklärt der 44-Jährige. Seine Zukunft als Trainer ist derzeit noch offen. "Ich weiß nicht, ob ich mir nicht mal eine Auszeit nehme", sagt Thomas, der aber jetzt erst einmal mit seiner Familie in den Urlaub fährt.

Werner Thomas hatte den VfB Kulmbach im April 2007 von Interimstrainer Jürgen Dörfler übernommen, der einen Monat lang nach dem Rücktritt von Spielertrainer Frank Weith die Mannschaft betreute. 2010 und 2012 stiegen die Metzdorfer mit Thomas in die Bezirksliga auf.

"Vielleicht der größte Erfolg"

Für den VfB ist Platz 11 unter 18 Vereinen in der Bezirksliga Ost ein großer Erfolg, für Werner Thomas "vielleicht sogar der größte in der Vereinsgeschichte". Werner Thomas gibt zu, dass ihm das vergangene halbe Jahr nicht mehr so viel Spaß bereitet habe, gab es doch einige Querelen mit Spielern. Sechs Kicker haben oder werden deshalb den Verein verlassen. "Man konnte seine Trainertätigkeit fast nicht mehr ausüben, sondern war mehr darum bemüht, die Mannschaft zusammenzuhalten", sagt Thomas. "Da haben aber alle Beteiligten Fehler gemacht."

Dennoch ist er stolz auf die Mannschaft, dass sie zum Schluss noch einmal "Charakter gezeigt" hat .
Der 2. VfB-Vorsitzende Sylvio Pachali bedauert die Entscheidung von Thomas, dankt ihm aber "für tolle sechs Jahre beim VfB und sein Engagement."

Eichhorn überlegt noch

Als heißer Nachfolgekandidat wird Co-Trainer Klaus Eichhorn gehandelt. Der 48-jährige Heubscher war 2013 nach langen Jahren beim SSV Peesten zum VfB Kulmbach gekommen und seitdem Trainer der Reserve und "Co" von Werner Thomas. Wie Eichhorn bestätigt, haben die VfB-Verantwortlichen bei ihm angefragt. Eine Entscheidung will er am Dienstag treffen. Unabhängig davon hatte er dem VfB Kulmbach bereits vorher mitgeteilt, dass er als Trainer der "Zweiten" aufhören wolle. Diese hat ebenfalls den Abstiegskampf erfolgreich überstanden - nicht zuletzt dank Werner Thomas, der mit zehn Treffern zweitbester Torschütze war.