SSV Kasendorf stellt bestes Team und beste Spieler
Autor: Christian Schuberth
Weiher, Sonntag, 04. Januar 2015
Unter den über 1000 Zuschauern beim 32. Rundschau-Cup herrscht Einigkeit: Der SSV Kasendorf ist der verdiente Sieger. Zum dritten Mal nach 2004 und 2005 gewinnt der Verein die offene Kulmbacher Stadtmeisterschaft.
Die Kasen dorfer spielen ihre ganze Landesliga-Erfahrung aus, präsentieren sich körperlich robust und abgezockt und haben mit Dominik Schorn sowie Jochen Hollfelder zwei herausragende Individualisten in ihren Reihen.
Kasendorfs Klasse muss im Halbfinale der Bezirksligist VfB Kulmbach anerkennen. Hier endet der Traum der Metzdorfer vom Titel-Hattrick. Der VfB, einmal mehr ein perfekter Turnier-Ausrichter, verliert zwar nur 1:2, das aber zurecht. Nach dem 1:0 durch Oliver Wagner nutzt Patrick Dippold eine Überzahl zum 2:0. Torhüter Claudio Dresel sitzt da nach einer Tätlichkeit ("Eine Dummheit, die mir sehr leid tut") auf der Strafbank. Ein Eigentor von Grasgruber bringt die Metzdorfer noch einmal zurück.
Doch die Kasendorfer überstehen die letzten 50 Sekunden in Unterzahl (nach Zeitstrafe gegen Hollfelder) schadlos und stehen verdient im Finale gegen den ATS.
Der wird von Co-Trainer Karl-Heinz Erlmann betreut - Armin Eck liegt nach Achillessehnen-Operation zu Hause auf der Couch - und feiert in seinem Halbfinale ebenfalls einen 2:1-Sieg gegen den Kreisligisten VfR Katschenreuth. "Wir hatten etwas Pech", klagt dessen Trainer Detlef Zenk. Sein Team macht dem Favoriten das Leben in der Tat lange schwer. Paul Konov bringt den ATS mit der Pausen-Sirene in Führung. Die zweite Halbzeit bietet wenig für Hallenfußball-Ästheten. Negativer Höhepunkt ist der überflüssige Bandencheck von Enis Gashi gegen VfR-Torwart Sven Neidhart, der nur mit einer Zwei-Minuten-Strafe geahndet wird.
Der Kreisligist will die Überzahl unbedingt zum Ausgleich nutzen, hat aber Riesenpech. Zwei Mal treffen die Katschenreuther nur den Pfosten. Auners 2:0 ist noch nicht die Entscheidung, denn der VfR schafft in Überzahl - diesmal sitzt ATS-Akteur Münch draußen - noch einmal den Anschlusstreffer. Die verbleibenden 20 Sekunden reichen Katschenreuth aber nicht mehr zum Ausgleich.
Im Finale passiert lange nichts
Der ATS kann das Finale gegen den höherklassigen Konkurrenten lange ausgeglichen gestalten. Chancen bleiben aber Mangelware. Einzig Matthias Pistor verpasst kurz vor der Pause frei vor dem Tor per Direktabnahme die SSV-Führung - drüber.
In den letzten zweieinhalb Minuten geht es aber rund. Es klappert gleich fünf Mal im Kasten, vier Mal in dem von ATS-Keeper Patrick Pohl. Binnen Sekunden bringen Daniel Weiner und Dominik Schorn den SSV mit 2:0 in Front. Nachdem Wagner in die Zange genommen wird, erhöht erneut Schorn per Siebenmeter auf 3:0. Eine Minute vor dem Ende gelingt Marcell Münch das 3:1, doch Oliver Wagner vollendet mit dem Schlusspfiff zum 4:1. Damit kassiert der SSV 250 Euro Siegprämie von der Bayerischen Rundschau und darf den neuen Pokal nach dreimaligem Gewinn behalten. Nächstes Jahr muss wieder ein neuer Rundschau-Cup her. Der ATS, der immerhin noch 150 Euro kassiert, wartet also weiter auf den ersten Stadtmeistertitel nach 2003. Seitdem verlor der ATS schon drei Endspiele (2003 gegen Kasendorf, 2014 gegen VfB) und wurde fünf Mal Dritter.
Titelverteidiger VfB Kulmbach muss heuer mit Platz 3 und 100 Euro zufrieden sein. Im "kleinen Finale" schlägt das Team des Ausrichters den VfR Katschenreuth mit 3:2, für den 50 Euro in die Mannschaftskasse fließen. Die Katschenreuther sind diesmal wesentlich besser als im Vorrundenspiel, als sie dem VfB noch mit 1:6 unterlegen waren.
Eichhorns Serie endet
Zu Ende geht auch eine Glücksserie: Bei seiner vierten Teilnahme als Trainer gewinnt VfB-Co-Trainer Klaus Eichhorn erstmals nicht den Rundschau-Cup. Wird also 2016 wieder Werner Thomas coachen?