Rundschau-Cup: Der ATS-Schreck schlägt wieder zu
Autor: Christian Schuberth
Weiher, Sonntag, 06. Januar 2019
Lukas Beszczynski hat dem VfR Katschenreuth mit drei Treffern im Finale gegen den Erzrivalen ATS Kulmbach den ersten Sieg beim Rundschau-Cup beschert.
Er hat es wieder getan: Fast genau zwei Monate nach seinem Goldenen Tor in der Nachspielzeit des Bezirksliga-Derbys hat Lukas Beszczynski dem ATS Kulmbach erneut eine schmerzliche Niederlage beigefügt. Und wie schon am 3. November traf der 19-Jährige auch am Samstag in der Sporthalle Weiher mit dem Kopf ins ATS-Tor. "Das war wie ein Déjà -vu", gewährt Lukas Beszczynski Einblick in seine Gefühlswelt nach dem wuchtigen Kopfstoß auf Hannes-Michel-Flanke, der hinter ATS-Torwart Domenic Schuberth zum 1:1 einschlug. Nach zwei weiteren Treffern von Lukas Beszczynski hatten sich die Katschenreuther erstmals in ihrer Vereinsgeschichte zum Kulmbacher Hallenfußball-Stadtmeister gekürt. "Die Nummer 1 der Stadt sind wir!!", schallte es aus mehreren Dutzend Kehlen der VfR-Anhänger auf der einmal mehr vollbesetzten Tribüne in der Sporthalle Weiher.
Torschützenkönig Nico do Adro hatte den ATS mit seinem achten Turniertreffer aus halbrechter Position in Führung gebracht und kurz vor der Pause Pech mit einem Lattentreffer. Nach dem Wechsel wurde das Duell der beiden Bezirksligisten zunehmend hitzig, die Spieler reizten in den Zweikämpfen die Grenze des Erlaubten aus. Nach seinem spektakulären Kopfballtor traf Lukas Beszczynski jeweils aus zentraler Position nach Querpässen von Außen. Nico do Adro sorgte noch einmal für Spannung, doch der ATS konnte den VfR-Triumph nicht mehr gefährden.
Nicht nur Katschenreuths Trainer Detlef Zenk sah die "beiden stärksten Mannschaften des Turniers" im Finale. "Wir haben uns im Turnierverlauf gesteigert", lobte der 56-jährige sein Team, das den Rückstand "gut weggesteckt" habe. Auch ATS-Coach Ralf Werner Ohnemüller zeigte sich trotz der schmerzlichen Final-Niederlage "stolz" auf seine Mannschaft, war sie doch personell bei weitem nicht üppig ausgestattet wie der VfR, der oft en bloc wechselt. "Bei uns mussten Jan Buchta und Johannes Koch fast komplett durchspielen", sagt Ohnemüller. Trotzdem hielt der ATS das Endspiel lange offen, konnte aber eben Lukas Beszczynski nicht stoppen. "Er ist natürlich für uns ein außergewöhnlicher Spieler, wir sind glücklich, dass er zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist", sagt VfR-Trainer Detlef Zenk. Dabei könnte der 19-Jährige jetzt statt in der siebtklassigen Bezirksliga in der viertklassigen Regionalliga kicken. Nach vierjähriger Ausbildung in den Nachwuchsteams des 1. FC Nürnberg und zweimonatigem Aufenthalt im Club-Internat verließ Lukas Beszczynski den "Club"- freiwillig. "Ich war ein halbes Jahr verletzt, zudem bin ich mit dem Trainer nicht so zurecht gekommen. Es hat einfach nicht mehr gepasst", erzählt der Katschenreuther. 2017 schloss er sich der SpVgg Bayreuth an, für die er in der Landesliga und zwei Mal in der Regionalliga kickte. Im Sommer 2018 kehrte er dann zum VfR zurück. Seinem Heimatverein will er erst einmal treu bleiben - aber "in ein, zwei Jahren vielleicht schon mal wieder höherklassig spielen".
TSV 08 Kulmbach auf Platz 3
Ein starkes Turnier spielte auch der Kreisklassist TSV 08 Kulmbach, der sich im Neunmeterschießen gegen Titelverteidiger VfB Kulmbach Platz 3 sicherte. In einer zerfahrenen Partie waren die Nullachter besser als die Metzdorfer, verspielten aber einen 2:0-Vorsprung. Im Neunmeterschießen avancierte dann 08-Torhüter Jannick Martin zum Matchwinner, indem er die Schüsse von Alex Maier und Daniel Tesfaldet parierte.
Ergebnisse
Gruppe A
ATS Kulmbach - Vatanspor Kulmbach 5:0 (1:0)
Tore: 1:0 Jan Buchta, 2:0 do Adro, 3:0 Müller, 4:0 und 5:0 Sener.