Poja liebt es, Grenzen zu überschreiten
Autor: Sonny Adam
Kulmbach, Freitag, 14. April 2017
Der 40-jährige Kulmbach Poja Mahdiyeh steckt sich ständig neue sportliche Ziele. Jetzt hat er sich den Traum vom eigenen Fitness-Studio erfüllt.
Jeden Tag an seine Grenzen zu gehen, sie zu überwinden und die nächste Herausforderung in Angriff zu nehmen - das ist die Lebensmaxime von Poja Mahdiyeh. Der 40-Jährige Perser hat den Sport zu seiner Lebensaufgabe gemacht.
Poja Mahdiyeh und seine Mitstreiter des jungen Kulmbacher Extremsport-Vereins "Tough Monks" waren jüngst beim Spartan-Race im Münchner Olympiazentrum mit von der Partie. Sie sind gelaufen, über Gerüste und Wände geklettert und haben Hindernisse aus brennenden Kohlen übersprungen. Nichts konnte sie aufhalten. In ein paar Wochen wartet in Wien der nächste Hindernislauf. "Da laufen wir zwei Rennen. Erst machen wir einen sieben Kilometer langen Nachtlauf mit, dann treten wir beim Spartan Super an - da müssen wir mehr als 50 Hindernisse überwinden", erzählt Poja. Und im September möchte er unbedingt beim Spartan-Rennen in Kitzbühel dabei sein. "Letztes Jahr waren mehr als 18 000 Sportlerinnen und Sportler dabei. Da gibt es ein Tri-Factor-Race mit mehr als 150 Hindernissen. Das wird eine Herausforderung", sagt der 40-Jährige voller Vorfreude.
Vater stand auf der Todesliste
Poja Mahdiyeh ist ein echtes Kraftpaket. Ein Leben ohne Sport kann er sich nicht mehr vorstellen. Poja stammt aus Persien. Sein Vater war Entwicklungsingenieur bei Siemens, stand aber auf einer Todesliste - die Familie musste aus ihrer Heimat fliehen. "Ich war gerade in der 4. Klasse, als wir nach Deutschland gekommen sind. Ich bin dann an die Realschule und habe eine kaufmännische Ausbildung gemacht", erzählt Poja Mahdiyeh.Sportlich war er aber nicht immer. "Früher war ich ziemlich übergewichtig. Mit zwölf habe ich ein Mädchen kennengelernt, aber das hat gesagt, dass ich zu fett sei. Da habe ich angefangen, Sport zu machen", blickt der 40-Jährige heute zurück. Inzwischen kann er über die Abfuhr lachen.
Tennis, Laufen, Ringen, Radfahren und vor allem Kickboxen wurde zu seiner Leidenschaft. Poja Mahdiyeh wurde Deutscher Vize-Meister im Kickboxen, war Bayerischer Meister, trat bei internationalen Meisterschaften an. "Ich habe dann als Trainer in Fitness-Studios gearbeitet, habe eine kaufmännische Sportausbildung gemacht, mein Reha-Diplom und eine Ausbildung zum Rückentrainer. Und ich habe Sport studiert", erzählt der Modell-Athlet.
Kürzlich hat er sich mit einem eigenen Fitness-Studio selbstständig gemacht. "NxtLevel" heißt das neue Studio in Kulmbach, das in einer ehemaligen Möbellagerhalle am Goldenen Feld entstanden ist. "Ich wollte kein klassisches Fitness-Studio, sondern mit jedem persönlich trainieren. "Das eigentliche Training dauert nur drei bis 16 Minuten, alles andere sind Vorübungen oder Aufwärmübungen. Ich kombiniere Ausdauer, Kraft, Stabilität und Beweglichkeit", erklärt Poja Mahdiyeh.
Die Elite-Sportler
Die Truppe "Tough Monks" sind seine "Elite-Sportler". Seit eineinhalb Jahren trainiert er dieses Team, das sich seit vergangenem Jahr den in die Mode gekommenen Spartan-Races verschrieben hat. "Ich bringe jeden an seine Grenze und vielleicht ein bisschen darüber", sagt der Trainer.Momentan hat sein Studio 60 Mitglieder. Doch Poja Mahdiyeh schmiedet schon Erweiterungspläne: Bis Sommer will er einen Outdoor-Parcours aufbauen - mit Hindernissen und einem Übungsparcours für die Spartan-Races.